Das Haus mit blauen Fenstern Ch. 02
Datum: 24.08.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byBenGarland
2. Kapitel
Wir hörten für zwei Wochen nichts voneinander, da Tuyet mit ihren Eltern im Urlaub war. Wohl zum letzten Mal. Ich schickte ihr eine SMS kurz vor dem nächsten Dienstag, und sie schrieb mir zurück, dass sie da sein würde. Als sie im Café ankam, trug sie ein blaues geschneidertes Kleid, das ich noch nicht gesehen hatte. Da wir alle lebhaft miteinander plauderten, kümmerte ich mich erstmal nicht weiter um sie; auch, weil die Anderen ja nicht unbedingt mitbekommen sollten, dass wir mittlerweile eine eher spezielle Beziehung hatten. Ich konnte aber sehen, dass sie irgendetwas auf dem Herzen hatte und schlug in einer SMS vor, in das Café zu gehen, wo ich mit Nguyet zweimal war.
Ich war vor Tuyet da, setzte mich aber an einen anderen Tisch als mit Nguyet, da die Erinnerungen an den ersten glorreichen Nachmittag mit ihr noch frisch waren. Die ganze Stadt war nachmittags um Eins in einer Art Koma. Als Tuyet ankam, schien sie immer noch nervös und leicht ungehalten. Sie setzte sich ziemlich nahe an mich und steckte ihre Füße unter meinen Stuhl, nachdem sie aus ihren Sandalen geschlüpft war. Ihre Beine sahen aus wie aus Marmor gemeißelt und ich begann, sie mit meinen Fingern zu streicheln.
„Nicht hier," flüsterte sie aber, und dann brach es aus ihr heraus: „Weißt Du, was passiert ist? Mein Vater hat das Haus verkauft."
"Ach Gott," sagte ich nur. „Wir wollten doch noch mal da hin. Na, Mensch ... schade."
"Ja, ich weiß. Das war perfekt. Was machen wir denn jetzt?" ...
... fragte sie konsterniert.
„Na, mal sehen. Nicht verzweifeln. Deine Eltern hätten vielleicht ohnehin Verdacht geschöpft, wenn wir beide noch mal zusammen dorthin gefahren wären. Bei mir zu Hause geht auf keinen Fall, selbst wenn meine Frau nicht zu Hause wäre. Wenn uns nichts anderes einfällt, gehen wir das nächste Mal eben in ein Hotel."
"Ich habe das noch nie gemacht," sagte sie ein wenig nervös.
„Naja, Du bist auch erst 18. Es gibt für alles ein erstes Mal."
Ich wollte ihr nichts von Nguyet erzählen. Zumindest nicht in diesem Moment. Aber ich kannte mich ja bei Hotels mittlerweile einigermaßen aus.
„Na, warte mal. Ich habe noch eine andere Idee," warf sie ein. „Aber ich weiß nicht, ob das klappt. Eine Freundin vor mir hat eine Wohnung. Sie studiert hier an der Uni. Vielleicht können wir uns dort treffen, falls sie nichts dagegen hat. Ich ruf sie mal an."
„Aber dann musst Du sie einweihen," warf ich ein, „dass Du eine Affäre hast."
„Das ist egal. Sie ist jung und wird das verstehen. Viele junge Leute machen das," verteidigte sie sich. „Und in ungefähr sechs Wochen bin ich sowieso weg."
"Na gut, Du fragst sie und schreibst mir morgen oder so eine Nachricht?" Irgendwie sah es nicht so aus, als ob wir heute noch in Stimmung kommen würden. „Ich will auch wissen, wie's im Urlaub war," sagte ich ihr noch, um das Thema zu wechseln und wieder etwas Leichtigkeit in das Gespräch zu bekommen.
„Ich habe viel an den Nachmittag mit Dir gedacht. Ich erzähl Dir am ...