1. Die Mitte des Universums Ch. 117


    Datum: 27.08.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: byBenGarland

    ... Telefon blickend.
    
    Ich nahm derweil einen tiefen Zug von meiner Zigarette und fügte noch an: „Klar, und Charlie kann doch sicher zwei-, dreimal -- jung, wie er ist. Aber Nguyet und Hanh verstehen sich nicht so besonders, übrigens ..." wand ich ein, damit Mavel nicht zu weit plante.
    
    „Oh," sagte sie nur und scrollte weiter.
    
    Ich rief nach unten nach der Kellnerin und schrieb nun endlich Hanh eine lange Nachricht auf Englisch, die ihr Übersetzungs- und Sprachprogramm ihr dann nahebringen würde. Wenn Nguyet nachher kam, konnte sie auch Hanh anrufen, und das Ganze noch einmal auf Vietnamesisch wiederholen. Es war ja nicht so, dass sie sich hassten.
    
    „Das Beste wäre vielleicht," begann ich, als ich fertig war, „wenn wir uns zwanglos mit Charlie treffen, und uns erstmal gar nicht so großartig auf Sex versteifen ... dann wird er nur nervös und kriegt Keinen hoch ..."
    
    „Das Versteifen führt nicht zum Versteifen?" flachste sie gekonnt, kicherte noch ein bisschen über ihren eigenen Witz, und fragte dann, allerdings etwas naiv: „Ist das normal bei einem solchen jungen Mann?"
    
    „Oh, ja ... doch ... als ich jünger war, hoffte und bangte ich immer, dass meine Erektion andauern würde, was natürlich dann manchmal dazu führte, dass ich sie wieder verlor ..."
    
    Ich war selbst überrascht, wie gestelzt das selbst auf Englisch klang. Aber sie wusste ja, was ich meinte.
    
    „Hmh ... Ben, ich muss gestehen, dass ich ganz rollig werde, wenn ich mir ihn so ansehe und uns zusammen ...
    ... vorstelle ..."
    
    „Na ja, wenn ihr beiden richtig gut klickt, sozusagen, könntet Ihr ja auch das Ganze zu zweit durchziehen ..."
    
    „Ach, Ben, versteh' mich nicht falsch: Dann klebt er vielleicht an mir und will, dass ich seine Freundin werde ..."
    
    „Was wäre daran denn schlimm?!" hakte ich nach.
    
    Diesmal war vielleicht ich selbst der Naive.
    
    „Ich will keinen 18-jährigen vietnamesischen Freund ... die Sprache, schon mal ..."
    
    „Wir leben aber nun mal in Vietnam ... Ha! Das ist sowieso die Idee: Er bringt Dir Vietnamesisch und Du ihm Englisch bei! Da habt Ihr einen kulturellen Kontext, und Ihr seid nicht so einseitig auf Sex fixiert."
    
    „Stimmt ... aber dann kann das Ganze wieder in Richtung Freundschaft kippen ... und wenn er mich mag, quält er sich vielleicht dann auch wieder ..."
    
    „Wieso denn?! Du bringst ihm Englisch bei, wenn er das will, und dann habt Ihr irgendwo Sex ..."
    
    „Und wo, bitteschön?! An der Schule in meinem Zimmer geht ja schon mal nicht ... außerdem will ich eher mit Hanh zusammen sein ... mit Charlie ficken, ja, aber irgendwie habe ich mich in Hanh verknallt, letztens ..." gab sie nun unumwunden zu.
    
    Ich wusste nicht, ob Mavel wollte, dass wir darüber sprachen, aber nun schneite ohnehin Nguyet hoch auf den Balkon. Sie hatte sich wohl unten gleich etwas zu trinken bestellt, denn die Kellnerin folgte ihr auf dem Fuße. Scharf sah Nguyet aus in ihremFirst-Class-Stewardessen-Kostüm: dunkelblauer, knielanger Rock und Blazer, mit weißer Bluse darunter, ...
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