1. Zur Domina gemacht Teil 21 Band III


    Datum: 28.09.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... nur gelingen würde, den Zustand ihres Jungen zu stabilisieren.
    
    Anna seufzte. Sie war keine Psychiaterin. Sie war eine Domina, verdammt noch mal. Wie konnte sie dem Jungen helfen? Sie hatte darüber immer wieder nachgedacht und sich auch versucht, in dessen Lage hinein zu versetzen. Der hatte das Leben seiner Freundin auf dem Gewissen, nachdem er am Steuer eines Autos eingeschlafen war. Eine Tragödie, die wohl die meisten kaum verarbeiten konnten. Sie hatten sich geliebt. Sogar schon, trotz ihrer Jugend, vom Kinderkriegen und Heiraten gesprochen. Sie hatten sich Faust und Auge genannt, wie Linus Mutter ihr berichtet hatte.
    
    Der hatte nach dem Umfall beide Beine vom Oberschenkel abwärts amputiert bekommen und weigerte sich im Anschluss jegliche Hilfe anzunehmen. Das galt sowohl für die psychische Verarbeitung des Unfallhergangs, noch für den Versuch mit Hilfe von Prothesen wieder einigermaßen mobil zu werden. Stattdessen saß er den ganzen Tag im Rollstuhl und starrte vor sich hin.
    
    Sogar die Eltern seiner Freundin hatten versucht, mit Linus zu sprechen. Doch der hatte nur Entschuldigungen gestammelt, war knallrot angelaufen und die ganze Zeit über in einen Weinkrampf verfallen. Sie waren bereit dazu gewesen, ihm zu verzeihen, nur half ihm das nicht, weil er sich selbst gegenüber keine Gnade kannte. Sie hatten argumentiert, dass ihre Kleine nicht wollen würde, dass er unglücklich ist und sie es deshalb auch nicht wünschten. Er sei ihnen doch über die Jahre selbst zum Sohn ...
    ... geworden, hatten sie gemeint, doch Linus ging es damit noch schlechter als zuvor. Er wollte kein Mitleid. Er wünschte sich, frei von der Schuld zu sein. Doch was das in seiner Logik bedeutete, war dramatisch. Er wollte sterben, so wie sie, mit der Meinung, dass er so bei ihr sein konnte, wenn er auch einsah, dass seine Schuld dadurch nicht gesühnt war."
    
    Fehlte ihm der Mut dazu? Auf jeden Fall schien er noch eine Spur Lebenswillen in sich zu tragen, sonst würde er sich wohl kaum SM-Filmchen reinziehen. Anna stutzte, als ihr Spiegelbild in ihr Bewusstsein zurückkehrte. Sie fand, dass sie ziemlich dämlich dreinblicken konnte, während sie ihren Gedanken nachhing.
    
    Los jetzt. Sie hatte sich auf ein Gespräch vorbereitet, nahm einen schwarzen Bikerrucksack für Kleinigkeiten mit und letzten Endes würde der Junge dann darüber entscheiden müssen, ob sie Hand an ihn legen sollte, oder nicht.
    
    Wenigstens hatte Franz die Zeit gefunden, sie zu dem Treffen zu fahren, ein echter Lichtblick für sie. Fast eine Stunde sollte die Fahrt dauern. Auf einem Bootssteg, an einem kleinen Stausee gelegen, würde sie ihren heutigen Kunden treffen. Seine Mutter brachte ihn oft dahin, weil er an diesem Ort wenigstens etwas Frieden für sich finden konnte.
    
    „Alles in Ordnung, Anna?"
    
    Fragte Franz, während er auf dem Seitenstreifen einer Landstraße halt machte.
    
    „Ja, alles gut. Schwerer Fall heute."
    
    Der wortkarge Fahrer nickte, stieg aus, nachdem zwei Autos seinen Taxiwagen passiert hatten, und ...
«12...141516...27»