1. Das zweite Leben der Inge 11


    Datum: 02.11.2019, Kategorien: BDSM Autor: bynpatek

    ... Susanne.
    
    Bei zweien dieser unregelmäßigen Treffen hatte Manfred Marlies und Wolfgang getroffen. Beim ersten Mal hatten sie kaum Notiz voneinander genommen. Beim zweiten Mal war man gegen Zehn aufgebrochen und einige Straßen weiter geschlendert, wo Susanne ein noch gemütlicheres Lokal kannte. Dort kehrte man in kleiner Runde ein und stieg von Bier auf Wein um. Irgendwie hatte Manfred einen Anlauf genommen und war mit dem älteren Ehepaar ins Gespräch gekommen. Man unterhielt sich über gesunde Ernährung und über die mangelnde Qualität von Tee in Teebeuteln.
    
    Es war dann doch noch ein netter Abend geworden und Manfred hatte Marlies das Kärtchen von seinem Reformhaus gegeben, falls sie doch einmal frisch gemahlenes Mehl zum Backen brauchte.
    
    „Schön, dass du kommen konntest." Marlies ließ ihrem Gast den Vortritt auf dem Weg in die Stube, wo ihnen Wolfgang entgegenkam.
    
    „Hallo Manfred."
    
    „Hallo." Manfred hatte den Namen seines Gastgebers vergessen.
    
    „Setz dich." Marlies hatte für den Abend extra ihren Sessel geräumt.
    
    „Schön habt ihr's hier." Manfred ließ sich nieder und war sich nicht sicher, worauf er sich mit seiner Bemerkung eigentlich bezog.
    
    „Hast du schon gegessen?"
    
    Manfred hatte nicht gegessen. Erst um halb Acht hatte seinen Laden geschlossen, die Kühlung abgedeckt und war ins Auto gestiegen, um zu der geheimnisvollen Einladung nicht zu spät zu kommen. Bei ihrem überraschenden Anruf gestern hatte Marlies nicht gesagt, worum es geht. Manfred musste tief in ...
    ... seinem Gedächtnis kramen, um sich an das ältere Ehepaar von vor einem Jahr zu erinnern. Ja, Marlies -- sie würde sich freuen, wenn er vorbeikäme. Er war nicht so indiskret zu fragen, worum es ging. Nun, vielleicht hatte es ja mit ihrem Hobby zu tun. Aber soweit wollte er nicht denken.
    
    Wolfgang war aktiv, Marlies war aktiv und Manfred sah sich auch irgendwie in der dominanten Rolle, ohne dass er diese jemals real gespielt hatte. So stieß man sich in erotischer Hinsicht ab, wie positiv geladene Teilchen. Sicher hätte sich Manfred gerne von Marlies verführen lassen, wenn auch nur für Blümchensex. Aber sie machte dazu bislang keine Anstalten.
    
    Marlies brachte Brot und Käse. Während sich Manfred Schnittchen schmierte, unterhielt man sich über den Bau des neuen Autobahnanschlusses und darüber, wie Manfred fürchtete, dass die Laufkundschaft in der Innenstadt noch mehr ausdünnte.
    
    Der Abend verging. Man tauschte Weltanschauungen aus und beschwerte sich über diese oder jene Entscheidung der Politik. Zwischendurch überlegte Manfred, ob er fragen sollte, wie er zu der Ehre der Einladung gekommen war. Doch dann verwarf er den Gedanken wieder und sah sich zunehmend in der Rolle des interessierten Gesprächspartners.
    
    Gegen Elf erwachte er wieder für einige Sekunden aus dem Einerlei eines Vortrages über die Gemüsepreise und dachte daran, dass er nun bald aufbrechen musste, wollte er nicht erst nach Eins in der Nacht in seinem Bett liegen. Er fühlte Enttäuschung in sich Aufsteigen, ...
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