1. Grober Sand 09 - Ende


    Datum: 07.11.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byLoreleyColter

    ... muss ich ihn fallen lassen.
    
    Als ich zähneknirschend versuche, ihn wieder hochzuzerren, spüre ich noch, dass etwas in meinem Brustkorb einschlägt.
    
    Das Letzte, was ich sehe, ist der Heli, der unter Beschuss abhebt. Dann kommt der Sand auf mich zu und es wird schwarz.
    
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    „Es war nur von dem Mädchen die Rede!"
    
    „Scheiß egal, beweg uns hier raus!"
    
    „Aber der Colonel ...„
    
    „FLIEG, DU IDIOT!"
    
    Der Helikopter löst sich vom Boden und schwenkt über das Lager. Ich blicke nach unten. Überall brennt es, wird gekämpft. Die Überreste eines geplatzten, qualmenden Tanklasters liegen dort, wo das Haupttor sein sollte. Es muss ein massiver, konzertierter Angriff gewesen sein.
    
    Als wir über das schwelende Loch im Boden fliegen, das vor gefühlten Sekunden noch die Gefängnisbaracke war, reiße ich meinem Hauptfeldwebel in einem spontanen Impuls die Hundemarke vom Hals, breche ich sie auseinander und werfe die Hälften in den Krater.
    
    Erschöpft sinke ich in die Gurte. Die Männer um mich herum mustern mich, aber sie stellen keine Fragen. Der bunten Ausrüstung nach wohl Black Ops. Als sie beginnen, meinem Hauptfeldwebel Verbände anzulegen, schreckt einer von ihnen zurück.
    
    „Oh Mann, der Typ ist noch wach!"
    
    Ein belustigtes Schnauben. „Der Typ? Weißt du nicht, wer das ist? Das ist Thor."
    
    Plötzlich tritt Schweigen ein. Ehrfurcht.
    
    Nach einigen Minuten in der Luft weist der Anführer einen der Männer an, ihm eines der Päckchen zu geben, die ...
    ... im hinteren Teil lagern. Er schneidet es auf und pult eine braune, klebrige Masse heraus.
    
    „Das wird die Kunden nicht freuen, wenn was fehlt."
    
    „Scheiß drauf." Das Päckchen wird wieder verstaut. „Der Mann hat mir mehr als einmal den Arsch gerettet. Da rechtfertige ich mich im Gegenzug gern für ein Paar Gramm."
    
    „Der Ty... Thor. Er kriegt doch eh nichts mehr mit, so wie er aussieht."
    
    Der Anführer lacht bitter. „Er ist hellwach." Aus dem braunen Zeug drückt er zwei kleine Plättchen zurecht, die er meinem Hauptfeldwebel hinter die Unterlippe schiebt. „Irgendwas ist bei ihm falsch programmiert, irgendwelche Synapsen nicht richtig verdrahtet. Er kann nicht ohnmächtig werden. Und glaub mir, der Colonel hat es oft genug versucht. Ein bisschen Betäubung ist das mindeste, was ich für ihn tun kann."
    
    Er wendet sich mir zu. „An unserem Ziel bringe ich euch erst mal zu jemandem, der ihn wieder zusammenflickt. Ich schicke dir einen Kontakt, der euch dann die Weiterreise organisieren kann. Und Pässe."
    
    Ich nicke nur stumm. Nicht mehr aufnahmefähig. Das Dröhnen der Rotoren ist angenehm. Beruhigend.
    
    Einer der Männer fängt an zu grinsen. „Die Kleine könnte uns doch für den Transport entlohn...„
    
    Ein Faustschlag. „Krankes Arschloch! Wir sind keine Tiere."
    
    Gesprächsfetzen, die an mein Ohr dringen. Mir egal.
    
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    Hier scheint die Sonne. Jeden Tag. Und es gibt Sand. Aber er hält sich in Grenzen. Liegt am Strand, da wo er hingehört.
    
    Ich könnte dem ...
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