Das Forsthaus Teil 01
Datum: 27.11.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byChiller2015
... Jedenfalls redete er sich das ein. Aber ein solches Treiben -- zu dritt mit diesen beiden -- das machte ihm zu schaffen. Das passte nicht zu Mama, fand er. Vor dieser Entdeckung hätte er so etwas bei seiner Mutter jedenfalls für unvorstellbar gehalten. So wie er sie kannte, hätte das in ihren Augen doch gewiss höchst unanständig und verwerflich sein müssen. Er konnte sich ja noch vorstellen, selbst anfällig für solche unmoralischen Handlungen zu sein. Aber Mama??? War sie ein ganz anderer Mensch als er immer geglaubt hatte?
Natürlich hatte er nie zu erkennen gegeben, was er wusste. Auch hatte er nie daran gedacht, ihnen das Spiel zu verderben. Obwohl ihm tausendmal lieber gewesen wäre, wenn Mama damit aufgehört hätte. Andererseits, er mochte es sich kaum eingestehen, hatte ihm dieses Wissen seine Mutter auch irgendwie nähergebracht. Sie war also auch nur ein Mensch, der nicht über jeden Zweifel erhaben war und manchen Anfechtungen nicht widerstehen konnte. Und dass es gerade Anfechtungen dieser Art waren, gab ihm das Gefühl einer besonderen Intimität zwischen ihm und seiner Mutter, ohne dass er genau hätte sagen können, warum.
Es war auch nicht immer ohne Wirkung auf ihn geblieben, wenn die Geräusche von unten an sein Ohr drangen. Eine Freundin hatte er noch nicht, daher onanierte er häufig. Und wenn er mitbekam, dass es da unten gerade wieder zur Sache ging, machte er es sich nicht selten selbst, während er an die schöne Bernarda dachte und sie sich nackt ...
... vorstellte. Seine Einstellung gegenüber dieser Frau war also zwiespältig gewesen. Das hatte sich jedoch nun, nach dem Überfall der beiden auf ihn, schlagartig geändert. Jetzt hatte sie für ihn nichts Begehrenswertes mehr an sich.
Und was war eigentlich mit Mama? Er konnte sich nicht vorstellen, dass die beiden mit ihrem Einverständnis bei ihm eingedrungen waren und ihn gefesselt hatten. Sie hätte bestimmt versucht, das zu verhindern. Was also war mit ihr geschehen? War das Paar mit ihr genauso verfahren? Wo war sie? Was hatten die beiden überhaupt vor? Er lauschte angestrengt in die Dunkelheit, aber da war nicht das geringste Geräusch.
+ + +
Gabriele hatte keine Ahnung, wie viel Uhr es war, aber sie vermutete, dass Michael bald seine übliche Regenerationszeit hinter sich gebracht hatte und wieder bereit sein würde. Es verging auch tatsächlich nicht mehr viel Zeit, bis die Tür geöffnet und das Licht angeschaltet wurde. Die beiden waren jetzt wieder so nackt wie sie selbst. Die Fesseln an den Füßen wurden gelöst und Gabriele wurde unsanft hochgezogen, was ihr aufgrund der nach hinten gedrehten Arme einen Schmerzensschrei entlockte.
„Ich halte das an den Armen nicht mehr aus", stöhnte sie. „Müssen die Handschellen wirklich sein?"
„Die Handschellen bleiben", schnauzte Michael. Aber dann ließ er sich wenigstens herbei, ihre Hände nicht länger hinten auf dem Rücken, sondern vor ihrem Körper zu fesseln, was schon eine Erleichterung für sie war und das Blut wieder besser ...