1. Der Fernfahrer 07


    Datum: 23.02.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bysirarchibald

    ... meine.... ääiihhh.... nein... nein... in einer halben Stunde kann ich es unmög -aaaaahh- lich schaffen.... tut mir leid... aber ich befinde mich mitten in einer wichtigen Verhandlung.... ich melde mich in den nächsten Tagen wieder... so eilig ist es ja nun auch nicht... gute Faaahhhhhrt und einen angenehmen Aufenthalt in Wien."
    
    Und dann hieb sie den Hörer auf die Gabel.
    
    "Du Mistkerl," fauchte sie mich an, meinte es aber offensichtlich nicht ernst.
    
    "Nicht gut?" tat ich unschuldig, woraufhin Anke mir mit dem Finger drohte und mir ein:
    
    "Na warte, das zahl' ich dir heim," ankündigte.
    
    "Ich werd's hoffentlich überleben," meinte ich, so gut gelaunt, wie selten zuvor.
    
    "Da wäre ich mir aber nicht so sicher," lachte Anke und schaute auf ihre Uhr. "Was, halb fünf schon?"
    
    "Warum fragst du? Hast du noch was vor?"
    
    "Ja, eine ganze Menge."
    
    "Hhmm?"
    
    "Frag' nicht soviel, du wirst es schon sehen. Und nimm Deine Bankkarte mit; es wird teuer. Aber erstmal mach' ich mich frisch."
    
    Vergnügt hüpfend verließ Anke ihr Büro -wann hatte ich meine Frau zuletzt so ausgelassen gesehen?- federte die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Klamotten flogen durch die Gegend; nackt rannte Anke ins Badezimmer, kam wenig später frisch geduscht heraus, überließ mir ihren Platz unter der noch laufenden Dusche.
    
    Als ich das Schlafzimmer wieder betrat, knöpfte Anke sich gerade eine durchscheinende, helle Bluse zu. Ihr BH war nicht gerade das, was man sexy nennen konnte. Er entsprach noch ...
    ... ihren 'alten Moralvorstellungen. So, wie ich in meine Hose stieg, zog Anke sich einen zur Bluse passenden, glockenförmig geschnittenen, weiten Rock an.
    
    "Was ist das denn? Keine Strumpfhose?" frozzelte ich.
    
    "Strumpfhosen wirst du bei mir nicht mehr sehen," gab Anke zurück, "falls du es noch nicht erraten hast: Wir sind nämlich schon unterwegs, um mir schöne, geile Wäsche zu kaufen. Und ich werde ein Heidengeld dafür ausgeben, damit du schon mal weißt, was auf dich zukommt."
    
    Zwei Minuten später fuhren wir los. Während der relativ schweigsamen Fahrt stieß Anke mich an und klagte:
    
    "Mein Höschen ist schon wieder naß. Ich sehne mich schon wieder so nach deinem Schwanz."
    
    In der Innenstadt fanden wir auf Anhieb einen kleinen, exklusiv aufgemachten Laden. 'Lingerie war in goldfarbenen Lettern in dem kleinen Schaufenster zu lesen. Die Preise hatten es in sich. Aber was sollte es? Heute würde mir nichts zu teuer sein.
    
    Als wir den Verkaufsraum betraten, erklang ein silberheller, dezenter Glockenton. Ich sah mich um, nahm in Augenschein, was der Laden so bot. Zwischendurch dann ertönte eine nicht unsympathische Altstimme:
    
    "Einen Moment, bin gleich da." Und einen Augenblick später:
    
    "So, da bin ich. Was darf ich für Sie tun?"
    
    Mein Rundblick hatte mir alles gezeigt. Angefangen bei feinster Seidenwäsche in zarten Pastelltönen über Wäsche in schreiend bunten Farben, wobei grün, rot und violett vorherrschten, über Latex- und Gummiwäsche bis hin zu feinstem Leder war ...
«12...567...15»