1. Weihnachtslust 05


    Datum: 31.01.2020, Kategorien: BDSM Autor: byChinaSorrow

    ... statt. Wenn du dich aber beispielsweise irgendwann in jemand andern hier verlieben würdest und ihr gemeinsam von dannen ziehen solltet, dann wäre die Hölle los."
    
    „Das funktioniert?"
    
    „Oh ja. Du würdest auch schon einen deutlichen Ordnungsruf vernehmen, wenn sich so etwas auch nur andeutet. Alle hier lieben diese Feste und wenn jemand die Ordnung durchbricht, gefährdet es die komplette Veranstaltung. Glaub mir, du würdest es deutlich zu spüren bekommen. Das gilt hier für jede und jeden. Es darf einfach keine Ausnahmen geben. Du kannst dich jederzeit von der Sache verabschieden, nimmst aber auf keinen Fall jemanden dabei mit."
    
    „So langsam verstehe ich es im Ansatz. Alle haben Spaß, der bei neuen Liebschaften abrupt aufhört."
    
    „Wenn sie zu ernst werden."
    
    „Gut." Damit war klar, dass auch Liliane Ärger bekommen würde, wenn sie morgen nicht wieder bei ihm wäre. Das Essen schmeckte plötzlich noch besser und Tom entspannte sich zusehends. Wenn er nur schon wüsste, wer für ihn auserwählt worden war. Das schwierigste war, sich nicht zu sehr in Spekulationen zu verlieren. Falls er sich dabei zu sehr auf eine Person fokussierte, könnte es geschehen, dass er enttäuscht dreinschauen würde, wenn sie es nicht wäre und schlimmer als das könnte es kaum kommen.
    
    Er vertrieb sich die Zeit während des Essens damit, zu beobachten, wie sich um den Tisch und sonst im Raum Gruppen bildeten, wieder auseinander drifteten und sich langsam aber sicher Paarungen oder kleinere Gruppen ...
    ... fanden, die sich deutlich intimeren Arten der Konversation zu widmen schienen.
    
    Liliane schien erpicht darauf, sich dem Reigen anzuschließen und als Tom sich den Mund mit der Serviette abtupfte, fragte sie ihn, ob er bereit für die Bescherung sei.
    
    „Keine Weihnachtslieder vorweg?" Er hob unter ihrem düsteren Blick verteidigend die Hände und beendete schnellstens das Scheingefecht. „Absolut, ja." Er nahm ihre Hand und sah sie ernst an. „Wir sehen uns morgen?"
    
    „Solange die Burg noch steht, in jedem Fall. Ich liebe dich."
    
    „Ich liebe dich auch."
    
    „Dann komm und bereite uns beiden eine Freude." Sie stand auf und zog ihn mit sich.
    
    Ihr Weg führte sie durch das Billardzimmer hindurch zu Gängen, die Tom bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Nach einigen Treppen und Abzweigungen standen sie vor einer schweren Eichentür, hinter der sein Geschenk auf ihn wartete.
    
    „Frohe Weihnachten, Liebster. Mach mir keine Schande."
    
    „Werd ich nicht. Treib es nicht zu doll."
    
    Diese Bemerkung brachte ihm eine ironisch hochgezogene Augenbraue ein. „Was wäre der Sinn? Treib es so doll du kannst, mein Hengst."
    
    Schon war sie um die nächste Ecke enteilt und ließ ihm keine Chance, das Unvermeidliche weiter hinauszuzögern oder doch noch Zweifel zu äußern. Er gab sich einen Ruck und öffnete die Tür.
    
    „Frohe Weihnachten, Schwiegersohn in spe", begrüßte Karl ihn.
    
    Ein Sturm der Gefühle zwang Tom, im Türrahmen stehenzubleiben. Es fühlte sich an, als umtose ein Wirbel aus Verwirrung und ...
«12...456...25»