Ein Studentenleben in den 80ern 05
Datum: 02.03.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: bykleinaberfein
... Als sie beim Einschenken die Melodie von ‚As time goes by' summte, musste Christoph noch einmal schlucken. Danach gaben sich beide Mühe, nicht in das Loch zu fallen, das sich gerade aufgetan hatte. Das klappte im Lauf des Abends ganz gut. Nachdem sich zur ersten Flasche die zweite gesellt hatte, wurde das Gespräch abschnittsweise sogar heiter, ja fast unbeschwert. Was aber nichts daran änderte, dass in der Nacht, als sie wieder in ihrem jeweiligen Bett lagen und Hand an sich legten, bei beiden der gleiche Film im Kopfkino lief. Er spielte im Ruheraum einer Sauna.
Der denkwürdige Abend wurde in der Tat nicht mehr erwähnt. Am nächsten Morgen taten beide so, als sei nichts gewesen. Frauke bestand darauf, Christophs Bewer-bungsbrief eigenhändig beim Wochenblatt abzugeben. Um sicherzugehen, dass er keinen Rückzieher machte.
Einige Tage später hatte sie das Semester wieder. Großes Hallo, alle trafen sich nach den Ferien zum ersten Mal. Neue Vorlesungen, neue Profs, viel Gesprächs-stoff. Der Semesterstart war so intensiv, dass Christoph gar nicht mehr an das Inse-rat und seine Folgen dachte. Bis er eines Abends von der Uni nach Hause kam und ihm beim Öffnen des Briefkastens ein Brief entgegenkam. Geschmackvolles Briefpapier, ausdrucksvolle Handschrift. Mit kompletter Absenderangabe. Als Christoph dieses Detail ins Auge sprang, war er sicher, dass Frauke Recht gehabt hatte. Und so war es dann auch.
Karin, so hieß die Unbekannte, schrieb fast nichts über sich. Nur dass sie ...
... Lehrerin sei und von Dienstag- bis Donnerstagnachmittag ab zwei Uhr gut Zeit hätte. Haupt-sächlich schrieb sie über ihn. Dass sie beim Abfassen ihrer Annonce eine ziemlich konkrete Vorstellung im Kopf gehabt hätte. Dass sein Brief und das Foto diese Vor-stellungen noch übertroffen hätten. Dass sie sich wahnsinnig auf ihn freuen würde. Und dass sie sicher sei, sie beide könnten zusammen sehr viel Spaß haben. Um das zu illustrieren, hatte sie ihrerseits ein Foto beigelegt. Und das war allerliebst: Eine auch mit Ende dreißig immer noch sehr junge Frau im blauen, recht knappen Bikini. Schlanke, sportliche Figur, ein wahnsinnig hübsches Gesicht mit grünblauen Augen, einem strahlenden Lächeln, und blondem, gelockten Haar. Und zur Krönung das, was man „eine Handvoll Busen" nennt. Mit Sicherheit also niemand, der es nötig hatte, Kontaktanzeigen zu schalten.
Dass zu dem hübschen Gesicht und dem Traumbody auch noch eine sehr sympathische Stimme mit leichtem, aber unüberhörbarem fränkischen Akzent gehörte, erfuhr Christoph wenig später. Ganz unkompliziert hatte Karin in dem Brief auch ihre Telefonnummer preisgegeben und geschrieben, Christoph könne sie jederzeit anrufen. Sie vereinbarten am Telefon, sich übermorgen Nachmittag bei Karin zuhause zu treffen. Erst einmal zum zwanglosen Beschnuppern, alles Weitere könne man dann ja immer noch sehen.
Als Christoph sich, ganz Gentleman der alten Schule, mit einem sehr geschmackvollen Blumenstrauß bewaffnet auf den Weg machte, nahm er sich ...