1. Ein Studentenleben in den 80ern 05


    Datum: 02.03.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bykleinaberfein

    ... erkundigte, ob sie denn das große Haus und den wunderbaren Garten ganz für sich alleine hätte, wurde Karin sehr ernst. Es stellte sich heraus, dass sie über zehn Jahre lang mit einem Arzt verheiratet gewesen war, der hier am Ort eine sehr erfolgreiche Praxis als Orthopäde betrieben hatte. Beide hatten sich in Erlangen im Studium kennengelernt und waren dann nach den jeweiligen Examina hierhergezogen.
    
    „Wir waren, wie man so schön sagt, glücklich verheiratet. Wir haben uns hier wohlgefühlt, uns über Schule, Praxis und Sportverein schnell neue Kontakte erschlossen und hatten trotz des Berufsstresses immer noch genug Zeit füreinander. Zwischendrin sind wir auch durch eine Krise gegangen, als sich herausgestellt hat, dass wir keine Kinder bekommen konnten", berichtete Karin. „Das lag an mir, und sicher nicht daran, dass wir es nicht versucht hätten. Eher im Gegenteil. Georg war ein sehr guter und einfühlsamer Liebhaber und ich hatte auch ... ja einfach Spaß am Sex. Wir haben wirklich viel ausprobiert und wenig ausgelassen.
    
    Irgendwann hat man uns dann dieses Haus zum Kauf angeboten und wir haben uns hier häuslich eingerichtet. Und gerade als es am allerschönsten war, war es vorbei. Im Sommer vor drei Jahren. Georg war morgens mit dem Auto zu einer Fortbildung nach München gefahren. Ich war gerade im Unterricht, als es plötzlich hieß, ich solle ins Direktorat kommen. Da war dann die Polizei, die mir gesagt hat, Georg sei ohne fremdes Verschulden von der Straße abgekommen und ...
    ... mit dem Auto gegen einen Baum geprallt. Er sei in München in der Klinik, aber sein Zustand sei sehr ernst. Ich bin dann sofort hin. Aber als ich in München ankam, war er schon ..."
    
    Hier brach Karin ab. Sie weinte nicht, sondern blickte einfach nur einige Minuten ins Leere. Christoph entschied sich dafür, zunächst auf Beileidsbekundungen zu verzichten, sondern nur ihre Hand in seine zu nehmen und zu drücken. Das war genau richtig. Sie drückte zurück. Und erzählte weiter:
    
    „Das war echt eine schreckliche Zeit. Erst der Schock und die Verzweiflung. Sachlich verstehst Du sofort was passiert ist. Du kannst es aber nicht begreifen und wartest eigentlich immer darauf, dass sich herausstellt, dass alles ein großer Irrtum war und Dein Mann wieder vor Dir steht. Und dann diese ganze Bürokratie und die Vorbereitung für die Beerdigung. Da habe ich funktioniert wie eine Maschine. Aber nach der Beerdigung war ich komplett fertig und habe mich für Wochen in mich zurückgezogen. Die Schule hat super mitgemacht. Bis zu den Sommerferien war ich krankgeschrie-ben und musste im nächsten Schuljahr nur reduziert arbeiten. Im Spätsommer hatte ich dann einen Tag, an dem ich beschossen habe, dass es so nicht mehr weitergeht. Ich habe mir vorgenommen, die ganze schöne Zeit mit Georg in meinem Herzen wach zu halten, aber trotzdem bewusst weiterzuleben. Das war, glaube ich, meine Rettung. Ich bin dann für eine Woche nach Italien ans Meer, wo wir immer zusammen Urlaub gemacht haben, und bin all die ...
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