Thao II - Teil 12
Datum: 24.02.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... sich sofort einverstanden.
„Na klar. Du hältst mich auf den Laufenden, ja?"
Thao versprach es.
„Du mich aber auch. Wenn Karl kommt, sag ihm einfach, dass er wieder gehen soll."
Anelise blickte Thao auf eine seltsame Art und Weise ins Gesicht. Das war schon sehr naiv gedacht. Nur weil Karl aus ihrer beider Leben so plötzlich verschwunden war und auch mit Sicherheit so manches falsch gemacht hatte, war es ja nicht so, dass man ihn deshalb nicht immer noch irgendwie mochte.
„Und du ruf bitte Steven an!"
Thao öffnete ihren Mund und glotzte ihre Nachbarin regelrecht an.
„Scheiße! Ich habe ihn vergessen. Schon wieder."
Sie griff nochmals nach ihrem Handy und tippte eine SMS. Sie würde ihn später anrufen, wenn sie bei Xena angekommen war. Jetzt aber hatte sie einfach keine Nerven dafür.
„Er scheint dich wirklich sehr zu mögen."
Thao, die gerade im Begriff war, Anelises Wohnungstür zu öffnen, drehte sich langsam zu ihrer Freundin um.
„Und ich ihn auch. Aber ich weiß nicht, ob da noch mehr ist, verstehst du? Es ist bei ihm so anders, als es damals bei Karl der Fall war. Es fehlt einfach etwas und das stört mich. Ich weiß nur noch nicht, ob es an ihm liegt, mir selbst oder einfach daran, dass ich keinen Kopf habe im Moment. Ich bin einfach dusslig und völlig gaga."
Sie lächelte gequält.
„Gestern war das erste Mal eine besondere Stimmung zwischen uns, aber da hat Karl genau den richtigen Moment abgepasst, fast schicksalshaft, was?"
Thao ...
... seufzte.
„Abergläubisch werde ich deshalb aber trotzdem nicht."
Gemeinsam packten sie Thaos Sachen zusammen, tranken noch eine Tasse Kaffee und mieden jegliches Problemthema. Der Moment sollte ihnen beide gehören und durch nichts gestört werden.
„Ich komme in drei Tagen wieder, da habe ich einen Termin. Ich kann ihn nicht schon wieder absagen, sonst laufen mir die Kunden weg."
„Du meinst in der Galerie?"
„Ja, aber auch im Studio. Auf jeden Fall bin ich dann wieder hier und hab einen Plan."
Thao riss sich zusammen, sie wollte sich einfach nicht mehr so verletzlich zeigen, selbst vor Anelise nicht. So verabschiedete sie sich von der kleinen Inderin, drückte und herzte sie und ließ sich von ihr noch zum Auto bringen. Eine Viertelstunde später war sie auch schon auf der Autobahn, in Gedanken bei ihren Freunden, nicht bei ihrem Ex-Freund.
Bei Studienfreunden untergekommen, hatte Karl auf einer ausgelegenen Gästeliege weder Ruhe noch Schlaf gefunden. In steter Sorge um Thao hätte er am liebsten auf sie gewartet, doch wie sie nach all den Strapazen auf ihn reagiert hätte, konnte er sich nicht wirklich ausmalen. Anelise hatte ihm von Freunden erzählt, mit denen sie unterwegs gewesen waren, eine denkbar schlechte Kulisse, um miteinander reden und sich aussöhnen zu können. Nicht nur für ihn selbst, vor allem aber für sie.
Seine Mutter hatte ihm geholfen, ein Geschenk für Thao auszuwählen, das sie wieder für ihn öffnen sollte. Eine in feines Leder eingebundene Mappe mit ...