1. Thao II - Teil 12


    Datum: 24.02.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... Bildern und Erinnerungen, die sie beide so unglaublich stark miteinander verbunden hatten. Das erste Bild, das sie ihm gezeichnet hatte, war auch darunter, jene Zeichnung also, mittels welcher sie ihm ihren Wunsch vermittelt hatte, ihn als Herrin dominieren zu dürfen. Ferner ein Stück auf CD, das sie gemeinsam auf ihren Gitarren gespielt hatten, um sich an Simon zu erinnern, den gemeinsamen Freund, dessen Depressionen, Ängste und Wünsche ihm schließlich das Leben gekostet hatten. Ein Foto seiner Tätowierung hatte ebenfalls Platz in der Mappe gefunden, auch eines von Thaos Platz unter der Brücke, wo sie sich damals näher gekommen und schließlich auch zueinandergefunden hatten. Selbst der Fischteich seines Vaters und der Baum im Park, zu dessen Fuße sie sich so leidenschaftlich geliebt hatten, waren in dem Band verewigt, selbstredend auch Thaos Bank auf dem Schulhof der Penne. Einzigartige Momente, wie es sie in einer ähnlichen Konstellation wohl kaum noch ein zweites Mal geben konnte.
    
    Er blätterte weiter, das nächste Bild zeigte sein Zimmer, auf dem darauf folgenden blickten seine Eltern bittend in die Kamera. Das Letzte der Fotos zeigte ihn selbst, der die Trennung nun ungeschehen zu machen versuchte. Er wirkte auf dem Bild verunsichert, wollte auch nicht, dass Thao den Eindruck gewinnen würde, er wähnte seine Felle schon im Trockenen. Wie denn auch?
    
    Oft hatte er darüber nachgedacht, ob er sich selbst würde verzeihen können, wäre er an Thaos Stelle und war jedes Mal zu ...
    ... einem für ihn vernichtenden Ergebnis gelangt. Zwar hatte er sich ihr damals erklärt und seine Gründe hinlänglich dargelegt, doch Thao würde nur einen gelten lassen, und der hieß Ella. Ihre Freundin, die sie eigentlich wieder miteinander verbinden hätte sollen.
    
    Er hatte Thao in den letzten Jahren oft eine asoziale Art vorgehalten, vor allem dann, wenn sie versucht hatte, einen Keil zwischen ihn und seine Freunde zu treiben. Oder Menschen, die sie gar nicht kannte, sofort zu provozieren versuchte, wenn auch nur eine, im Grunde unerhebliche Kleinigkeit sie an ihnen gestört hatte. Und schließlich ihre immer wiederkehrende SM-Macke. Es hatte viele Momente gegeben, da er sich für sie geschämt hatte, gerade dann, wenn sie ganz offen über dieses Thema mit anderen Menschen gesprochen hatte. Zwar war sie nicht so weit gegangen, sich als Domina zu outen, hatte aber stets vollkommen unverblümt von ihren gemeinsamen „Spielen" erzählt. Dies waren für ihn fortwährend überaus unangenehme Erlebnisse gewesen, trotz allen diesbezüglichen Streits hatte Thao nie Abstand davon genommen. Sie hatte darauf bestanden, dass er den SM zwischen ihnen vorbehaltlos akzeptierte, selbst nach außen hin. Vielleicht war es ihr aber auch um das gemeinsame Leben an sich gegangen? Möglicherweise um sie selbst?
    
    Karl schloss die Augen und versuchte sich daran zu erinnern wie er ihren Körper berührt und in ihre wunderschönen, tiefbraunen Augen geblickt hatte. Wie sich ihre Brüste anfühlten, wenn er sanft über ...