1. Panther 5


    Datum: 16.04.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... Schlangenschwester an einen Ast hängen.
    
    und
    
    auf den Tod warten.
    
    Ja, das werde ich jetzt tun.
    
    Ich bin schon als Kind sehr gerne auf Bäume geklettert.
    
    Es dauert keine fünf Minuten, dann sitze ich im Gipfel des Baumes.
    
    Es ist so was herrliches, mal in aller Ruhe Rotz und Wasser heulen zu können
    
    und es kommt nicht gleich einer, der dir tröstend auf die Schulter klopft und will,
    
    dass du aufhörst.
    
    Vom Lager her ertönt ein harter Knall. Ein Schuss.
    
    Viel lauter, als ein Revolverschuss. Axtmann hat es also schon hinter sich.
    
    Der Glückliche. Sie haben Axtmann erschossen. Fritze hat Axtmann erschossen.
    
    Er hatte das Gewehr. Und er hatte auch Grund dazu.
    
    Hat er das wirklich? Genau besehen: Er hatte nicht.
    
    Ich bin oder war doch nie mit ihm verheiratet. Was unterscheidet ihn von Axtmann?
    
    Außer, dass ich ihn liebe und Axtmann nicht.
    
    Reicht das schon aus, um jemanden zu erschießen?
    
    Jetzt ist er auch noch wegen mir zum Mörder geworden!
    
    Meine Schuld wächst ins Unermessliche.
    
    Ins ewig Unverzeihliche. Was macht mich bloß immer wieder schuldig?
    
    Hoffentlich erwische ich Axtmann noch rechtzeitig an der Paradiespforte, um mich bei ihm zu entschuldigen. Ich muss mich jetzt beeilen, mit dem Sterben!
    
    Aber wie, zum Teufel, macht man das?
    
    Sterben. Ich habe wieder mal so gar keine Ahnung.
    
    Jeden Tag sterben schließlich Tausende Leute, aber keiner sagt Einem, wie das geht.
    
    Merde! Verdammte Scheiße, wie geht das? Und: warum will ich das ...
    ... eigentlich wissen?
    
    Ist da irgendwo an mir ein Knopf oder so was Ähnliches, wo ich mich abschalten kann?
    
    Ich betrachte und untersuche mich von unten bis oben, soweit ich es überblicken kann.
    
    Ich habe lange schmale Füße und Beine. Schlanke lange glatte Beine, aber mit ziemlich kräftigen Oberschenkeln, Quadratquerschnitt, wenn ich die Muskeln anspanne. Das kommt vom Marathonlauf und vom Radfahren. Die 28 Kilometer zu meiner Arbeitsstelle lege ich jeden Morgen mit dem Rad zurück und am Abend retour. Das macht auch ziemlich straffe, pralle Pobacken.
    
    Und unten dazwischen habe ich dieses rosarunde Faltengebirge mit den roten feuchten Schmetterlingsflügeln. Wenn ich mir die runden Dinger weit auseinander ziehe, dann ist da ein großer fliederfarbener Schmetterling. Nur sein Körper steht verkehrt herum. Sein Kopf zeigt nach unten statt nach oben. Er hat einen langen runden rosa Körper und einen perlmuttfarbenen kleinen Kopf ohne Fühler. Das ist meine Klitoris, die so schön jucken, kribbeln und zirpen kann, dass es mich verrückt macht, die braucht keine extra Fühler.
    
    Die ist mein Fühler. Darunter ist meine Pinkelnelke und noch weiter unten die Teufelsschlucht, die schwanzverschlingende. Was da sonst noch so drin ist, kann man nicht sehen. Das ist dann die Welt der unbekannten Überraschungen.
    
    Manchmal auch überraschend für mich. Immer, wenn ich glaube, ich kenne jetzt alles, gibt es wieder eine Überraschung. Ich kann nicht genug davon kriegen.
    
    Da ist alles da, aber ...
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