Panther 5
Datum: 16.04.2020,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
... nichts zum Sterben. Eher zum Leben. Zum wilden Leben.
Und immer wieder macht mich das kleine dumme Ding da unten schuldig.
für geplatzte Ehen
für das Zerbrechen von Männerfreundschaften
für den Krieg zwischen meinen besten Freunden
oder, wie heute, für schlechte Stimmung und Mord
und für Sterben müssen
Vielleicht sollte ich es doch nicht immer gleich jedem zeigen. Besonders nicht Männern.
Warum?? Was unterscheidet mich denn so stark von diesen Männern, die da gemeinsam mit mir abgestürzt sind? Warum dürfen die um mich wetten und ich darf nicht mal einem von ihnen Kühlung verschaffen, wenn ihm der kleine Unterschied am brennen ist?
Ich höre Schritte, die unten auf meinen Baum zu kommen. Na endlich! Jetzt bin ich dran.
Jetzt werde ich erschossen. Das wird auch Zeit, ich muss mich beeilen.
Ich alleine hätte nicht gewusst, wie ich das fertig kriegen sollte.
Gleich werde ich sie alle wieder sehen. Die Schlange, Axtmann, Herrn Wagner und den Piloten. Ja richtig! An den Piloten werde ich mich halten. Ich muss doch aufpassen, dass er nicht gleich auf diese ganz jungen Engelsdinger hereinfällt. Die lutschen ihm doch glatt die Flügel ab, noch bevor er Wolke Sieben überhaupt erreicht hat.
Die sollen sich gefälligst an den Michael Jackson halten, die jungen Dinger.
Ich will den aber lieber nicht treffen. Da würde es mich gruseln.
Die falsche Nase kommt doch bestimmt nicht mit in den Himmel und er hätte dann also keine mehr. ...
... Brrrrrrrrr!
Brrrrrrrrr! Es fröstelt mich. Aber gar nicht mehr wegen Michael Jackson. Warum stehen meine Brüste wieder so blutrot brennend nach vorn?
Warum sind meine Nippel plötzlich so steif und hart?
Warum stellen sich mir die Nackenhaare auf?
Da ist die Pantherkatze in mir erwacht. Ich will ja gar nicht mehr sterben!
Was ist mir da nur eben für ein dämlicher Stuss durch die Birne geschossen?
War das mal wieder so eine Überraschung? Na gut, hebe ich mir auf, für später.
Jetzt nicht! Jetzt will ich leben. Und wie! So leicht kriegst du mich nicht, mein Lieber!
Ich verstecke mich lautlos hinter dem Baumstamm und luge vorsichtig nach unten.
Was macht er?
Er hat tatsächlich seine Flinte mit, sein Jagdgewehr. Er hält es in der Armbeuge, der Lauf zeigt schräg nach oben. Wenn er sich um die eigene Achse dreht, dann kann ich manchmal direkt in die Mündung sehen. Und er hat den Finger in der Nähe des Abzuges. Zweimal hätte er mich damit schon treffen können. Er untersucht das Gras unter den Bäumen. Er findet den Körper der Schlange und betrachtet ihn genau. Dann schleudert er den Kadaver weg und sieht sich nach allen Richtungen um. Er sucht meine Spuren. Aber alle Spuren im feuchten hohen Gras enden an meinem Baum. Er weiß jetzt ganz genau, wo ich bin, aber er blickt nicht nach oben. Vielleicht gerade deshalb?
Jetzt bückt er sich und versteckt das Gewehr unter Gras und Gesträuch. Ich könnte ihn jetzt von oben anspringen und niederwerfen. Aber da ist immer noch die lange ...