1. Luke


    Datum: 17.05.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: bytrauedichliebesbriefe

    ... übrig. Das wird ihrem Vater gar nicht gefallen. Und wo haben sie sich überhaupt kennengelernt? Wirklich auf dem Internat? Vorsichtshalber schüttle ich nur den Kopf und überkreuze die Beine. Eine stumme Ablehnung.
    
    „Ich wusste es doch! Ach, Mamá du bist wahrhaftig die Beste! Habe ich es dir nicht gleich gesagt, Luke?", strahlt sie ihn an. Aus dem Augenwinkel sehe ich sein Nicken. „Das hast du, Babe. Und jetzt wird mir auch erst bewusst woher du das umwerfende Aussehen hast", ist sein Antwort. Ich spüre die Hitze in meinen Wangen und bin froh über meinen dunklen Teint, so dass es nicht sofort auffällt. Flüstere nur leise ein Danke. Das bleibt mir aber eher in der Kehle stecken, denn plötzlich fühle ich einen Fuß an meinen Unterschenkel. Der immer wieder rauf und runter streicht. Bilde ich mir das ein? Nein, eindeutig. Ich schiele zur Seite und beobachte ihn. Er isst aber seelenruhig weiter. Wahrscheinlich denkt er, dass es das Bein von Valeria ist. Einfach ignorieren und keine peinliche Szene machen. Sowas kann schon mal vorkommen. Etliche Minuten vergehen und ich kann die anhaltende Gänsehaut nicht mehr leugnen. Verdammt, Naia! Seit wann bist du so bedürftig geworden? Reiß dich zusammen. Du bist verheiratet und er weiß doch überhaupt nicht, dass es dein Bein ist.
    
    Ich hab den Gedanken noch nicht einmal zu Ende gedacht, da liegt plötzlich eine warme Hand auf meinem Oberschenkel. Das kann kein Zufall sein. Schließlich sitze ich rechts von ihm und Valeria links von ihm. ...
    ... Gegenüber von mir. Ich spanne meinen Muskel an. Bedeute ihm unauffällig seine Hand sofort wegzunehmen. Was erlaubt sich der Bursche da auch überhaupt? Das Gegenteil ist der Fall. Sie wandert weiter nach oben. Sofort muss ich mich der Situation entziehen. Abrupt stehe ich auf und sammle die mittlerweile leeren Teller ein. Valeria zeigt ein verdutztes Gesicht, ist sie doch noch immer mitten in einem ungehörten Dialog. Aber das ist mir egal. Was zur Hölle fällt ihm eigentlich ein? Er kennt mich doch gar nicht. Und dann noch mit seiner Freundin - meiner Tochter - gleich neben ihn. Schämen sollte er sich. Jawohl! Nach einigem Zögern hilft mir Valeria mit dem Aufräumen.
    
    „Mamá ist alles in Ordnung mit dir? Du warst so still heute beim Essen. Ist es weil Papa wieder fort ist?", fragt sie mich als wir alleine in der Küche stehen. Alles was ich zustande bekomme ist ein trauriges Lächeln. Genau! Ich habe mir dieses unverschämte Verhalten von Luke nur gefallen lassen, weil ich mich nach Aufmerksamkeit sehne, die mir mein Mann nicht mehr in diesem Maße gibt. Valeria interpretiert mein Schweigen falsch, nämlich als stille Zustimmung. „Du brauchst nicht traurig sein. Morgen unternehmen wir zu dritt etwas schönes und wir werden alle sagen du bist meine Schwester, so wie früher, Mamá." Sie beugt sich zu mir herüber und gibt mir einen Kuss auf die Lippen. „Wir gehen nach oben, damit du den Rest des Abends deine Ruhe hast. Ich bin auch ganz schön müde," strahlt sie mich trotzdem an, „morgen sieht ...
«12...456...13»