1. Der Seelentrinker Teil 7 von 7


    Datum: 13.03.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byNimmermehr

    ... hinterlassen?"
    
    Aus der sengenden Hitze in seinem Nacken wurde eine wohlige Wärme und die Nacht umfing ihn, wie ein Freund.
    
    Ihn immer noch umschlungen haltend, stand sie auf und ließ ihn vorsichtig langsam auf den Boden gleiten. Ein wirklich zerrissener, aber ein herzensguter Mensch. Zutiefst in seinem Inneren verletzt und dennoch ein unverbesserlicher Optimist.
    
    „Lisa" lächelte.
    
    Die Dschinn verstärkte ihre Sinne. Da war nur noch jemand in einem anderen Zimmer zu Gange. Sie öffnete leise die Tür und lief in den Gang. Wo sie den Umkleideraum der Pflegekräfte fand, das wusste sie aus Adams Erinnerungen.
    
    Kurz darauf verließ eine „Krankenpflegerin" die Pflegeeinrichtung in Richtung Innenstadt - einfach ihrem Gefühl folgend auf der Suche nach etwas, das ein Teil ihrer Selbst war.
    
    Eine Nebenstraße, die so gut wie gar nicht befahren war. Die Nacht kam langsam und tauchte die Welt in Dämmerlicht. Es hatte zu regnen begonnen, es stürmte und jeder vermied es, unterwegs zu sein.
    
    Ein gutes Stück von ihr entfernt kam ihr ein dunkler Mercedes entgegen. Ihr Blick verharrte.
    
    Ein Fahrer und eine Person im Fond. Beide glühten förmlich vor Dunkelheit.
    
    Tiefschwarz umtosten ihn die Flammen.
    
    Eigentlich sah dieser Mensch im Fond gütig aus und gut. Wie ein Großvater mit langem Bart dunklen Bart und weißsilbernen Einsprengseln, kräftiger Stimme und einer riesigen Portion Charisma.
    
    Doch das ihn umgebende schwarze Feuer zeigte seine wahre Natur.
    
    Er spielte mit ...
    ... seinem Ring.
    
    Dem Ring, der auch ein Teil ihrer selbst war.
    
    Er hätte niemals in seinen Besitz gelangen sollen und dürfen. Dafür war dieser Verblendete zu stark und zu mächtig.
    
    Sie wollte ihm einfach nicht dienen.
    
    Und deswegen sollte ihn auch nicht länger haben.
    
    Er durfte ihn nicht länger haben!
    
    Feierabend
    
    Judith wusste nicht genau, warum sie Markus Einladung gefolgt war. Wahrscheinlich, weil sie genau wie er selbst, das Bedürfnis hatte, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen.
    
    Zuviel war passiert und zu viel hatten sie gesehen. Das musste alles verdaut werden. Morgen hatten sie einen Termin bei der Polizeipsychologin.
    
    Sie saßen bei Markus in seinem schon in die Jahre gekommenen, grünen Escort. Trotz seines Alters war der Wagen sehr gepflegt.
    
    Sie hatten sich für einen Inder in Bornheim entschieden, der berühmt für seine indischen Menüs war. Essen ohne Zeitdruck, um all das einmal aufzuarbeiten.
    
    Schweigsam hingen sie beide während der Fahrt ihren Gedanken nach.
    
    Das Wetter hatte umgeschlagen. Es regnete und wahrscheinlich würde es im Verlauf der Nacht noch einige Gewitter geben. Gut, dass der Inder einen Parkplatz hatte.
    
    Markus hatte leise das Radio angestellt. „Radio Bob", ein Rocksender. Es lief gerade von Dio eine alte Ballade „Catch The Rainbow"
    
    Judith schloss ihre Augen und sah erneut all die hochkommenden Bilder.
    
    Die Verfolgungsjagd ...
    
    Sie wurden gerammt ... Die Szene mit dem Scania, der wirklich nur Zentimeter vor ihrem ...
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