Der Seelentrinker Teil 7 von 7
Datum: 13.03.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
Autor: byNimmermehr
... hatte sehr viel Gutes über den Inder gehört.
Ein langer ereignisreicher Tag, der jetzt mehr als nur vielversprechend aufhörte. Jetzt musste er sich „nur" noch etwas mehr mit dem Ring auseinandersetzen.
Dieses Wispern in seinem Kopf. Er wollte sich nicht beeinflussen lassen. Er musste vorsichtig sein, mit seinen Wünschen.
Ömür begriff sehr schnell, dass „Wünschen" ein sehr zweischneidiges Schert sein konnte. Nicht umsonst war Hamid tot -- trotz des Rings.
Dieser Ring war durch und durch böse. Nur war das Schlimm? Wahrscheinlich konnte er ihn deswegen auch besser einsetzen, als einen „guten" Ring.
Und überhaupt, war das ein Werkzeug. Ein Werkzeug, seinem Willen zu dienen. Doch das wollte der Ring nicht.
Ömür wusste, der Ring MUSSTE sich ihm beugen. Er war nun der Meister und er hatte Großes vor. Er könnte endlich wieder zurückkehren.
Er würde ein König sein -- nein, ein Ayatollah.
Er würde den Menschen wahre Wunder zeigen und sie würden ihm umso bereitwilliger folgen. Er spürte die Macht, die ihm dieser Ring geben konnte. Eine gewaltige Macht.
Klug eingesetzt, wären er und die seinen unangreifbar, unantastbar. Sie wären die neuen Götter, die diese Welt brauchte.
Er würde ihnen alles geben, was sie brauchten ... Glauben, Ordnung, Werte und Recht. Allah war wirklich groß, auch wenn er insgeheim gar nicht an ihn glaubte.
Alles war Mittel zum Zweck, um ihm Macht, Einfluss und Geld zu sichern. Ein Leben und die Möglichkeit, die Welt so zu formen, ...
... wie es ihm gefiel.
Genauso wie der Koran und all die anderen, heiligen Bücher und Schriften. Wenn man verstand sie passend zu interpretieren, würden sie seinen Anhängern für alles eine gute Erklärung liefern, was er sich von ihnen wünschte.
Das alles hatte der Ring verstanden und er warnte Ömür eindringlich, mit seinen Wünschen an den Fundamenten dieser Welt zu rütteln.
Aber genau das hatte Ömür vor. Die Menschen sollten ihn lieben, ihn verehren, ihn anbeten und ihm alle Wünsche von den Augen ablesen, die er hatte.
Den Ring selbst wollte er nur für die wirklich großen Dinge, die erforderlichen „Wunder" oder die „Schlüssel" um das alles zu erreichen.
Mit diesem Ring war er der neue Prophet!
Sein Volk wartete auf ihn -- ein neues Land, dass es zu „erobern" galt, mit all den Schätzen, die Land und Boden zu bieten hatten.
Und den willfährigen „Sklaven" die ihm dienten.
Und wenn sie sich weigerten -- nun, die Scharia war seit Jahrhunderten ein wohlfeiles Instrument, sich Macht zu sichern!
Der erste von Ömürs Wünschen war, dass der Ring sich aus seinen Gedanken zurückziehen solle und nur in Erscheinung treten dürfe, wenn er es ihm befehle.
Der zweite als er merkte, dass der Ring über ein eigenes Bewusstsein verfügte -- der Ring solle ihm uneingeschränkt dienen und er dürfe ihn, Ömür, nicht betrügen oder Wünsche zu „seinem Vorteil" interpretieren.
Der dritte Wunsch war, dass der Ring ihm keine Kraft im Austausch abziehen dürfte. Im Austausch sollte er ...