1. Der Seelentrinker Teil 7 von 7


    Datum: 13.03.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byNimmermehr

    ... Teil ihrer selbst war und wollte sich gerade wieder erheben.
    
    „Halt!
    
    Stehen bleiben!
    
    Polizei!!!"
    
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    Markus setzte gerade den Notruf ab.
    
    Judith war ausgestiegen, hatte sich mit Warnweste und Verbandkasten „bewaffnet" und konnte kaum glauben, was sie da gerade sah.
    
    Der alte Mann von heute Mittag. Und sein Fahrer.
    
    Eine Krankenschwester, wie sie mal eben so die komplette Tür aus dem schwer beschädigten Wagen herausriss, achtlos beiseite schleuderte und den Alten aus dem Wagen zog, so als ob das alles gar kein Gewicht hätte.
    
    Aber als sie dem Bewusstlosen seinen Ring von der Hand nahm ... das durfte nicht sein.
    
    Sie gab Markus ein Zeichen.
    
    Der war am Aussteigen und beugte sich sofort in den Wagen zurück, um seine Waffe zu holen.
    
    „Halt!
    
    Stehen bleiben!
    
    Polizei!!!"
    
    Die Krankenschwester stand langsam auf. Sie drehte den Ring in ihrer Hand. Es regnete jetzt Sturzbäche. Die Luft roch verbrannt.
    
    Eine junge, blonde Frau.
    
    Zierlich, Die Bewegungen wirkten irgendwie unsicher und ungelenk. Das alles stnd in scharfem Kontrast zu dem, dessen Judith gerade Zeugin geworden war.
    
    Judith trat auf sie zu.
    
    Markus hatte absichernd etwas seitenversetzt Position bezogen. Die Frau hatte grüne Augen, die im Dunkeln zu leuchten schienen.
    
    Sie lächelte, hob ihren anderen Arm und ließ ihn wieder fallen. Markus sackte in sich zusammen, wie ein Stein. Judith fuhr zu ihm herum.
    
    „Markus?"
    
    Schnell war sie bei ihm und kniete sich hin.
    
    Er war ...
    ... offensichtlich bewusstlos.
    
    Sie versuchte ihn in die stabile Seitenlage zu bringen.
    
    Die Rettungskräfte mussten gleich kommen.
    
    Dann spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie hatte die Frau beinahe vergessen. Es war, als ob eine Welle Feuers durch ihren Körper schwappte.
    
    Judith kniete und war außerstande sich zu bewegen.
    
    Sie war paralysiert!
    
    Gelähmt!!!
    
    Eine Stimme war in ihrem Kopf.
    
    „Keine Angst kleine Judith Ehrenreich. Ich habe mir nur geholt, was mir gehört. Ich bin ein Teil des Rings und der Ring ist ein Teil von mir."
    
    Sie drehte den Ring ein wenig in Judiths Geschichtsfeld und steckte ihn sich in einer fließenden Bewegung an.
    
    „Das wird Dir auch Dein Großvater erzählen können. Er kennt diesen Ring. Er trug ihn eine Weile, als er ein junger Mann war.
    
    Dein Großvater kennt mich.
    
    Dein Vater kennt mich.
    
    Ich glaube, das war auch der Grund, warum beide Rabbiner geworden sind.
    
    Und jetzt kennst auch Du mich."
    
    Judith war verwirrt. Die Frau sprach nicht. Ihre Lippen bewegten sich nicht. Da war nur dieses grüne Feuer, was in ihren Augen brannte.
    
    Und dennoch konnte sie jedes einzelne Wort hören.
    
    Es war, als ob die Zeit für einen Moment still stand.
    
    Kein Regentropfen fiel mehr.
    
    „Du wirst gleich schlafen.
    
    So wie Dein Kollege.
    
    Vergib ihm, was er in der Vergangenheit getan hat. Er ist kein schlechter Mensch. Nur fehlgeleitet. Er hatte auf die falschen Menschen gehört. Doch das verstand er irgendwann von selbst.
    
    Es ist schwer, ...