1. Der Seelentrinker Teil 7 von 7


    Datum: 13.03.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byNimmermehr

    ... Ihrer Tochter?"
    
    „Ja."
    
    „Schicken Sie mir die auch. Wir können damit versuchen, sie zu lokalisieren.
    
    Ich muss mal kurz telefonieren."
    
    Der Polizist verließ den Raum.
    
    Sabina sah Marius kurz an. Sie weinte. Er weinte. Sie umarmten sich lange.
    
    Der Irrtum
    
    Hamid hing kopfüber im Audi.
    
    Er konnte sich kaum bewegen.
    
    Ein Ast hatte ihn regelrecht in den Beifahrersitz genagelt. Er hatte wahnsinnige Schmerzen. Er hustete. Blutiger Schaum war um seine Lippen herum.
    
    Er war panisch.
    
    „Ich wünsche mir, dass das alles aufhört. Das ich gesund bin und zu Hause. Ich wünsche mir, dass Caplan und Tiger gerettet werden ..."
    
    Er formulierte schnell die Wünsche in seinem Geist.
    
    Das Wispern war wieder da.
    
    „Du hast gar keine Kraft mehr übrig, Dir etwas zu wünschen. Abgesehen davon brauche ich Dir Deine Wünsche auch gar nicht zu erfüllen.
    
    Der Träger muss mich freiwillig geben und Du hast mich gestohlen -- schon vergessen?"
    
    „Du hast mich betrogen!"
    
    Hamid konnte mit einem Mal wieder glasklar denken. Er war Herr über seinen Verstand.
    
    „Du hast Dich selbst betrogen Hamid.
    
    Und ja, betrogen wurdest Du auch. Nur nicht von mir."
    
    „Du hast mich verraten. Hilf mir jetzt gefälligst und erfülle mir den Wunsch. Ich will leben!"
    
    „Den Wunsch kann ich Dir erfüllen. Du wirst leben -- sehr, sehr lange. Denn gleich wirst Du ein Teil von mir werden. Ich trinke Deine Seele und sie wird mich stärken."
    
    „Du bist ein Werk von Iblis, dem Teufel."
    
    „Nein, tatsächlich ...
    ... bin ich wie Iblis auch in den Feuern ohne Rauch, lange vor den Menschen geschaffen und geboren worden. Ich bin ein Feuergeborener, ein Dschinn. Mein Zweck ist es, die durch Iblis, die Diw Verwirrten oder wie in Deinem Fall die durch Daddschal geblendeten und verleiteten Seelen zu holen.
    
    Eine Seele wie die Deine, die ich mir jetzt holen werde."
    
    „Ich werde in das Paradies eingehen. Die Jungfrauen werden auch mich warten. Ich war immer ein gläubiger und guter Muslim. Ich habe mich immer an den Koran gehalten und die Ungläubigen bluten und büßen lassen."
    
    „Du bist deinem Lehrer ein guter Schüler gewesen."
    
    „Ja! Ömür ist ein heiliger Mensch!"
    
    „Ömür ist in der Tat alles, nur kein heiliger Mensch. Er ist ein Jünger Daddschals, des großen Blender, nur weiß er das nicht.
    
    Ömürs wirkliche Götter heißen Geld, Macht und Einfluss.
    
    Er will wie Gott sein.
    
    Und er hat Dich benutzt.
    
    Du warst sein Werkzeug.
    
    Aber gleich wirst Du ein Teil von mir sein.
    
    Einige letzte Blicke auf Dein Leben gönne ich Dir noch -- Dein gelebtes Leben und auch das, was Du hättest führen können."
    
    Im Augenwinkel sah Hamid, dass Caplan aufgehört hatte zu zucken.
    
    Er hing schlaff in seinem Gurt.
    
    Hamid wusste, dass er tot war.
    
    Sein Atem rasselte. Er hustete immer mehr blutigen Schaum.
    
    Er schloss die Augen und sah die Bilder -- kurze Sequenzen nur, aber genug, um zu verstehen. Er merkte, wie ihn immer mehr die Kraft verließ.
    
    Der Ring war heiß!
    
    Er fraß ihn auf.
    
    Wie aus der ...
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