Der Seelentrinker Teil 7 von 7
Datum: 13.03.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
Autor: byNimmermehr
... gut. Deswegen ließen sie es wachsen und nahmen als Stammpflegekräfte beide den höheren Pflegeaufwand einfach in Kauf.
Im Gegensatz zu vielen anderen Langzeitpflegefällen sprach Lisa sehr gut auf die Physio- und Ergotherapie an und war deswegen wohlproportioniert und hatte nicht diese typischen Umverteilungen in Richtung Gesäß, Rücken und Schultern, wie die meisten anderen.
Die Muskulatur war gut entwickelt und auch der Hautpflegzustand war top. Sie sah so aus, als würde sie -- wenn das Leben in ihren Blick zurückkehrte -- jederzeit aufstehen und weggehen können.
Doch Lisa kam schon vor zehn Jahren hierher. Seitdem war nur zwei Mal ein gerichtlicher Betreuer zu Besuch. Lisa war die einzige Überlebende eines Hausbrandes. Ihre ganze Familie war tot. Trümmer hatten sie unter sich begraben und die fürchterlichen Narben auf ihrem Kopf wurden nun durch dieses wunderschöne, lange golden glänzende Haar verborgen, das er so gerne kämmte.
Niemand interessierte sich für „seine" hübsche „Kleine", was Adam in der Seele wehtat. Was, wenn sie jemals erwachen würde?
Körperlich kein Kind mehr, sondern erwachsen, würde sie mit kindlichem Gemüt einer Zwölfjährigen völlig alleine in dieser Welt sein. Eine Welt die nun so ganz anders war. In den zehn vergangenen Jahren war schließlich sehr viel passiert.
Er wischte die Gedanken beiseite. Sie musste so langsam wieder in ihr Bett zurück. Adam schob den Toilettenstuhl, den er zum Transfer benutzte, neben ihren Sessel, löste die ...
... Fixationen und begab sich in Position um sie überzuheben.
Etwa eins-siebzig groß, 54 Kilogramm leicht ... Insgesamt kein Problem für ihn.
Wie immer ging er in einen Kniegrätschschritt, legte er sich ihre Arme über seine Schultern, ihr Kopf ruhte schlaff auf seiner rechten Schulter und er vereinigte seine Hände oberhalb ihres Beckenrings hinter ihrem Rücken, holte tief Luft und zog sie -- einer Umarmung gleich -- zu sich und hoch.
Und ließ sie sogleich in den Sessel zurückplumpsen.
Sie hatte sich bewegt!!!
Der Kopf bewegte sich und sie sah ihn mit leuchtend grünen Augen an.
Besessen
Ein Körper!!!
Ein Körper, der nicht leer war.
Da war ein Mädchen mit ihr in diesem Körper. Aber das Mädchen hatte irgendwie keinen Zugriff auf ihren eigenen Körper.
Sie lauschte in ihren neuen Körper hinein. Das Mädchen schrie hysterisch aber unhörbar für ihr Umfeld. Sie kramte kurz in dem ihr zu Verfügung stehenden Gedächtnis ... „Lisa"
Die Panik, so verzweifelt, wie machtlos sie letztendlich auch war, störte sie. Also sandte sie Lisa einen beruhigenden, aber bestimmenden Impuls ... So etwas in der Art wie: „Beobachte und höre, aber verhalte dich passiv."
Der Körper war nur mäßig gut geeignet. Die lange Krankheitsphase hatte den hübschen Körper deutlich geschwächt.
Der Trainingszustand war wirklich mies.
Aber für ihre Zwecke sollte es reichen.
Sie selbst hatte viele Namen. Zu viele, um sich an alle zu erinnern.
Ein Schatten! Ein Schemen ... Ein Wesen ...