1. Alisha: Das Pfingstmartyrium Teil 05


    Datum: 22.03.2019, Kategorien: BDSM Autor: byAstrum Argenteum

    ... basiert unser Begehren auf der Erhöhung anderer, als Idole, unerreichbare Bilder, auch von uns selbst.
    
    In dem wir erhöhten, unterwarfen wir uns Idealen, Normen, Moral, ohne dabei zu sehen, wie sehr wie abhängig waren von dem Prinzip der Belohnung, das damit einherging. Indem Alisha sich erniedrigte, stellte sie dies infrage. Sie gewann Lust durch die eigene sexuelle Unterwerfung, durch ihre Aufwertung des ‚Hässlichen', durch die Identifikation mit dem Tabu. Sie holte das ans Tageslicht, was die Gesellschaft durch ihren neurotischen Zwang zur Sterilisierung des eigenen Begehrens in die Verliese des Unbewussten verbannt hatte.
    
    Es war diese Radikalität, die ihr den Kick gab und ihr sexuelle Lust bereitete. Es war die Radikalität, Tabus zu überwinden, um sie dadurch als das Blendwerk darzustellen, das sie waren. Dabei waren die Grenzüberschreitungen aber kein Selbstzweck, es war keine politische Manifestation. Im Gegenteil: es war einzig und allein ihre Lust, die sie antrieb. Eine Lust, die ihr die Energie gab, sich zu erhöhen, über die Moralvorstellungen der Gesellschaft, die in ihr einen Freak sah, und auch über die Verletzungen, die ihr andere durch Erniedrigung zugefügt hatten.
    
    Sie hatte es mir bei einem anderen Gespräch einmal so erklärt: „Was andere in mir sehen, sind ihre Ängste vor der eigenen Freiheit. Nämlich das zu tun, was sie wirklich begehren, was ihnen Glück bringt. Indem ich mich erniedrige, befreie ich mich von dieser Angst. Ich werde frei. Wenn andere ...
    ... über mich den Kopf schütteln, oder mich verachten, dann bemitleide ich sie dafür." Das war ihre Wahrheit, ihr Mantra. Der Antrieb ihrer Transformation.
    
    Ich kehrte aus meinen Gedanken zurück: „Sehr gut, dann solltest du dich jetzt vorbereiten, der Reigen wird sicher gleich eröffnet."
    
    Alisha warf die Decke zurück, stand auf, nahm ihr Glas und öffnete dann die Tür, um wieder in unser Zimmer zurückzukehren, wo ihre Tasche sich befand. Unweigerlich fiel mein Blick auf ihren Rücken und ihren Po. Beides war heftig gezeichnet von Natalyas Handschrift. Zehn Striemen zogen sich waagerecht übereinander über ihren Rücken, feuerrot, während ihr Po durch die Haselruten, Alains Lederpeitsche und die Brennnesseln bläulich-lila-rot schillernd strahlte. Es würde dauern, bis diese Male abgeklungen waren, auch wenn ich wusste, dass Alisha sie mit Stolz tragen würde. Aus ihren Sachen suchte sie sich einen Strapsgurt und ein paar schwarze Nylonstrümpfe zusammen. Mehr würde sie nicht tragen. Dies und ihr Lederhalsband. Sie hatte bereits geduscht bevor sie mit Natalya ins Bett gegangen war, und lackierte sich nun nur noch Finger- und Fußnägel. Zusätzlich würde sie sich etwas stärker schminken als zuvor, auf meinen Wunsch hin mit Smokey Eye, dickem Lidstrich und viel Maskara. Ein Look, der bei mir zuverlässig für weiche Knie sorgte. Dazu wählte sie einen tiefroten Super Stay Lippenstift, der einen atemberaubenden Akzent zu ihrem blassen Gesicht und dem dunklen Make-Up setzte.
    
    In diesem Moment ...
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