1. Anna Teil 1


    Datum: 05.10.2020, Kategorien: CMNF Autor: hannar

    ... nett zu sein, bietet mir sofort das Du an. "Hallo Jan, ich bin der Thomas."
    
    Das übliche Ausfragen hält sich zum Glück in Grenzen, ich erzähle kurz von meinem Abitur und meinen Plänen, das Studium betreffend, dann gehen wir in zwanglosen Smalltalk über. Ich erfahre, das Thomas nur ihr Stiefvater ist und seit einem Jahr bei ihr und ihrer Mutter wohnt. Er arbeitet als Unternehmensberater, hat sich aber wohl schon so halb zur Ruhe gesetzt, scheint ein schlauer Kerl zu sein, er wirkt nicht älter als 50 auf mich.
    
    Ich weiß nicht warum, aber mir geht die Vorstellung nicht aus dem Kopf, wie Anna nackt wie Gott sie schuf vor ihm den Tisch deckt. Ist das Eifersucht? Dass sie jemand anderes nackt sieht? Es ist ihr Vater, mein Gott, reiss dich zusammen. Na ja, ihr Stiefvater. Sie sind eigentlich gar nicht verwandt. Oder erregt mich der Gedanke sogar? Ich versuche, mir nicht weiter den Kopf zu zerbrechen und schiebe die Gedanken beiseite. Ich muss zum Training und verabschiede mich höflich von Thomas, und Anna bringt mich noch zur Tür. Dieses Strahlen in ihrem Gesicht, das sie mir zum Abschied schenkt, hinterlässt ein Lächeln in meinem, das noch den ganzen Tag lang andauert.
    
    An diesem Tag sehe ich sie nicht mehr, denn sie muss Abends in die Tanzstunde, sie tanzt in einem Verein in der Stadt Standard, und natürlich muss ich an den Bastard von Tanzpartner denken, der das Glück hat ihre Gegenwart genießen zu dürfen. Ja, ich muss mir eingestehen, ich bin diesem Mädchen hoffnungslos ...
    ... verfallen, kaum eine Minute, in der ich nicht an sie denken muss.
    
    Ich gehe zu einer Party von ner Stufenkollegin, Andreas ist auch da und fragt mich natürlich aus, seit unserem Tag am See war ich nämlich praktisch nicht mehr existent bei meinen Kumpels. Ich bin nicht der Typ, der gerne über seine Bekanntschaften erzählt, sage ihm das nötigste, mein Dauergrinsen erledigt eh den Rest. Es spricht sich aber schneller auf der Party rum, als ich mir gedacht hatte, mir egal, sollen sie doch reden. Mir war es schon immer unangenehm, im Mittelpunkt zu stehen, und so empfinde ich es jetzt auch, wenngleich es mich natürlich schon schmeichelt, die Blicke so mancher Jungs zu sehen, denn kennen dürften sie Anna vom Sehen her zumindest alle. Ziemlich besoffen fahre ich mit dem Auto nach Hause, worauf ich nicht stolz bin, normalerweise trinke ich fast nie Alkohol, und falle totmüde in mein Bett.
    
    Am Montag schlafe ich bis Mittags und schicke Anna dann eine Nachricht. Sie antwortet, dass sie lernen muss und nachher ein Fotoshooting hat. Genaueres will sie mir aber nicht am Handy schreiben. Wir verabreden uns für Dienstag Nachmittag bei ihr. Eigentlich sollte ich ja auch was lernen, in zwei Wochen ist mündliches, ich hab aber keinen Bock und gehe lieber zum Ruderclub in den Kraftraum und pumpe mich richtig aus. Einer der jüngeren aus dem Club steht mir im Weg und ich bin völlig aufgeladen von meinem Training und schubse ihn kurz gegen die Wand, entschuldige mich aber sofort. Was hat dieses ...
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