Sangius Vita Est - Eine abendliche Elegie
Datum: 01.04.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... bewegte sich der Schatten und ehe er sich versah, legte sich eine Hand um die Seine.
Warm und weich, mit dünnen zarten Fingern, die er nun vorsichtig umschloss.
Sie zog ihn an sich heran, aber sagte kein Wort, was die Erregung, auf Seiten von Caroso, wieder steigen lies.
"Mi chiamo, Elena!", ertönte es da plötzlich aus der Stille.
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, allmählich kam ihm dieses Aufeinandertreffen in jeder Weise sonderbar vor.
Die Straße schien verlassen, was ihn noch mehr verwunderte, denn man war hier schließlich in der Altstadt, die normalerweise zu fast allen Zeiten belebt war.
Es konnte doch nur ein unglücklicher Zufall sein, dass gerade in diesem bestimmten Moment, kein Mensch weit und breit zu sehen war?
In diesem Moment ertönte in unmittelbarer Nähe Gelächter.
Auch sein Gegnüber drehte sich in die Richtung, aus der die Geräusche zu vernehmen waren.
Dann zog sie ihn durch ein Tor, das sich rechts von ihnen befanden, in einen dunkeln Innenhof.
Der Abend war schon weiter fortgeschritten.
Am viereckigen Himmelsauschnitt, den der Hof freigab, standen bereits die ersten kaltweißen Gestirne; hin und wieder verdeckt von einem schwärzlichen Wolkenschleier.
Der Mond war nirgends zu sehen.
Caroso verstand sich selbst nicht.
Warum hatte er sich diesen Tätlichkeiten nicht erwehrt?
Warum hatte er das alles fast teilnahmslos über sich ergehen lassen?
Und vor allem: Was hatte die junge Frau vor? Seine Gedanken gingen ...
... zwar schon in eine gewisse Richtung, aber gleichzeitig kam es ihm so schrecklich unsinnig vor.
Elena lachte leise und schubste ihn herausfordernd gegen einen Container, der in einer Ecke des Hinterhofes, wohl zur Entsorgung von Müll, plaziert worden war.
Ihm schossen jetzt viele Dinge durch den Kopf, wenige davon ergaben Schlüssiges, aber eines konnte er wohl ausschließen: Das er träumte!
Er überlegte sich zu wehren. Die Kraft um sie zu überwältigen hätte er wohl. Auch erinnerte er sich an ein Taschenmesser, das er in seiner Jackettasche bei sich trug.
Aber warum sollte er sich verteidigen, noch war nichts vorgefallen!
Vielleicht hatte sie ja Drogen konsumiert?
Doch das brachte nichts.
Er musste abwarten was als nächstes passieren würde!
Dann war es ihm immer noch möglich einzugreifen.
Sie war ein wenig zurück in den Schatten gegangen und bewegte sich hin und her.
Er sah nur die Schemen.
Doch dann verstand er.
Langsam hatte sie ihre Bluse abgestreift und es zu Boden geworfen.
Er ahnte was jetzt kam.
Sie huschte vorwärts, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn auf den Mund.
Er hatte das Gefühl diese Geste erwidern zu müssen, sonst würde sie wohl glauben, er habe kein Interesse an Ihr.
Also griff er ihr an die Brust. Es war sondergleichen weich, was er da in seinen Händen hielt.
Sie stöhnte.
Mitunter wunderte er sich, dass sich all sein Verlangen so unverhofft, in Gestalt einer jungen, offenbar ganz und gar ...