1. Sangius Vita Est - Eine abendliche Elegie


    Datum: 01.04.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... Scham über dieses Maleur oder das Erstaunen über diese, wenn auch zufällige, aber doch komische Begegnung.
    
    Was hatte das zu bedeuten?
    
    Im fielen die Zeilen wieder ein, die er neulich auf einem Monument in der Chiesa dei Francescani gelesen hatte:
    
    O fortuna
    
    velut luna
    
    statu variabilis,
    
    semper crescis
    
    et decrescis.
    
    Nachdenklich und erschöpft ging er weiter, nahm die Mustergasse, um endlich zum Dom und zum Waltherplatz zu kommen.
    
    Mit der Zeit meldete sich nun auch sein Magen, der knurrend seinen Tribut forderte, so dass er zusah dies schnell zu tun.
    
    Noch konnte er nicht wissen, dass die Dinge noch weit anders verlaufen sollten, als sie von ihm geplant worden waren.
    
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    Sie fuhren zusammen mit dem Rad in Richtung Innenstadt. Ophelia konnte, bedingt durch ihr kurzes Sommerkleid, nur vorsichtig treten, um nicht in Gefahr zu laufen durch einen unvohergesehenen Lufthauch ihren Slip zu entblößen und war so, gegenüber Esther, etwas zurückgefallen.
    
    Am Durchgang von der Via Piave Richtung Rathausplatz, in den gotischen Bögen die der ...
    ... Stein dort schlug, stellten sie ihre Fahrräder ab und machten sich auf den restlichen Weg zu Fuß zu bestreiten.
    
    Die Stadt schien mittlerweile wie leergefegt, nur ab und an gingen noch vereinzelt Menschen durch die Pflasterstraßen.
    
    Esther spürte abermals eine gewisse Aufregung in sich. Vielleicht hielt dieser Abend eine, wenn auch minder wahrscheinliche, Chance auf einen Kerl bereit.
    
    Neben ihr blickte Ophelia mit nachdenklichem Gesicht in den düster werdenden Himmel.
    
    Sie hatte Ricardo wohl noch nicht überwunden.
    
    Doch das sollte durch genügend Abklenkung möglich sein.
    
    Sie lenkte das Thema wie beiläufig auf eine neue Diskothek, die kaum einen halben Kilometer vom Zentrum, vor ein paar Wochen neu eröffnet hatte.
    
    Nach all dem was sie wusste, würde die Gruppe heute Nacht diesen Weg nehmen, um zu feiern.
    
    Ophelia seufzte nur. Sie waren mittlerweile in die Gumergasse gekommen.
    
    Es war nun fast vollständig dunkel, sie hatten die Helligkeit wohl überschätzt.
    
    Der Mond würde noch lange nicht aufgehen.
    
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    Fortsetzung folgt, wenn gewünscht. 
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