Polyamorie 03 - Kapitel 01
Datum: 06.04.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byBlackHatNCat
... natürlich!"
„Und Marie und Lady Julia!", ergänzte Yasi. Diesmal lachte sie. „Ich verstehe schon: Großes Herz, noch größerer Schwanz!"
Yasi löste sich aus meiner Umarmung und boxte mich gegen die Brust.
Auu. Die hat aber auch nen harten Punch. Mit der will ich nicht im Ring stehen. Da kassiere ich bestimmt auch ganz schön. Auf jeden Fall musste es ihr inzwischen besser gehen, wer so hart zuhauen konnte ...
Yasi spülte sich den Mund aus. Als sie sich zu mir drehte, nahm ich ihren Kopf zwischen meine Hände und küsste sie. Sie schmeckte bitter. Mir war es egal. Ich liebte sie, auch frisch gekotzt.
Anschließend gingen wir zusammen ins Wohnzimmer.
„Noch Nachwehen von der Party?", fragte Frau Doktor grinsend.
„Nein, alles normal. Yasi ist schwanger. Nur morgendliche Übelkeit", antwortete ich.
„Oh, na dann, Glückwunsch! Keine Sorge, das wird bestimmt bald besser", streichelte sie Yasi tröstend über das Bein. Yasi zog es zurück. Sie war noch immer eingeschüchtert von Lady Julia. Von den unterschiedlichen Rollen, die Julia und Marie verkörperten, wusste sie ja nichts.
„Soll ich dir einen Tee machen, Kätzchen?"
„Das wäre lieb. Ich ziehe mich schnell an, okay?", damit ging Yasi wieder ins Schlafzimmer.
„Wir müssen auch wieder los", behauptete Julia.
„Ihr könnt gern noch bleiben. Ich finde euren Besuch nett. Die Mädchen stehen bestimmt auch gleich auf. Da hätten wir mal etwas Abwechselung."
„Eigentlich haben wir doch heute nichts weiter vor", warf ...
... Marie ein und legte Julia die Hand aufs Knie.
„Stimmt, Liebes. Na gut, ein Stündchen können wir noch bleiben", knickte sie ein.
Auf dem Weg in die Küche sah ich zur Uhr. Es war kurz nach drei. Ungefähr noch eine Stunde, dann würde es schon dunkel werden. Wir waren gerade erst aufgestanden und hatten noch kein Frühstück. Während ich Yasis Tee bereitete, schnitt ich einen Stollen auf, um ihn zu servieren.
Als ich die Teller auf den Wohnzimmertisch stellte, spürte ich, eine Anspannung abfallen. Julia und Marie lehnten sich an das Sofa zurück und nahmen eine bequemere Sitzhaltung ein. Vorher schien alles irgendwie verkrampft zu sein. Nun hatten wir einen Punkt erreicht, an dem man lockerer Gespräche führen konnte.
„Wie kommt es, dass du mit drei Frauen zusammenlebst?", fragte mich Julia und griff dabei nach ihrer Tasse.
„Das kam durch einen Unfall. Sonja, meine Frau ist bei einem Autounfall gestorben. Den Wagen hatte mein Bruder gefahren. Seine Frau saß auch darin. Alle waren sofort Tod. Lisa ist meine Tochter, also nicht leiblich, sondern meine Stieftochter und Lena ist so was wie meine Nichte, aber nicht die leibliche Tochter von meinem Bruder. Nach dem Unfall ist sie bei uns geblieben. Im Laufe der Zeit erkannten wir, dass wir drei uns lieben. Wir teilten nicht nur unser gemeinsames Leid miteinander, sondern auch das Bett."
Bei der Schilderung wurde ich nachdenklich. Ich erinnerte mich an die Abfahrt von Alex, Tina und Sonja. An den Tag ihres Unfalls und an die ...