1. Die Schaufensterpuppe Kap. 14


    Datum: 09.04.2019, Kategorien: Fetisch Autor: byHeMaDo

    ... ging nach Hause kommen, doch war mir klar, daß ich mich bei ihr hätte melden können, als ich beschlossen hatte, Kaffee zu trinken.
    
    Dennoch holte ich das Handy heraus und mein Verdacht wurde bestätigt.
    
    Schnell schrieb ich: »Entschuldige bitte, ich musste gerade etwas nachdenken und bin in einem Café.«
    
    Erst, als ich diese Nachricht schon abgesendet hatte, wurde mir klar, daß der Hinweis darauf, nachzudenken nicht die beste Idee gewesen war. Dies bestätigte sich auch umgehend, als ich Gertruds Antwort las: »Nachdenken? Schatz, ist alles in Ordnung?«, fragte sie.
    
    Ich schrieb sofort zurück: »Ja, es ist alles in Ordnung. Ich mache mich sofort auf den Weg.«
    
    Das Handy steckte ich ein, stand auf und ging zum Tresen, um zu bezahlen. Ich sah, wie die Straßenbahn gerade in die Haltestelle fuhr und lief los, um diese noch zu erwischen. Doch gerade, als ich einsteigen wollte, fiel mir auf, daß die Taschen fehlten. Die hatte ich im Café ganz vergessen.
    
    Also lief ich schnell zurück, schnappte mir die Taschen und lief wieder zur Haltestelle, nur um zu sehen, daß die Bahn mir gerade vor der Nase weg fuhr.
    
    Hier in der Fußgängerzone fuhr die Straßenbahn nicht all zu schnell, also versuchte ich, schneller zu sein, als diese. Doch mit zwei voll gepackten Reisetaschen, warum musste ich auch unbedingt so viel Zeug mit schleppen und wieso hatte Julia Backsteine eingepackt, musste ich feststellen, daß meine Kondition nicht gerade die Allerbeste war und so schaffte ich es gerade ...
    ... noch rechtzeitig, bei der nächsten Haltestelle zu sein, als die Bahn wieder anfuhr. Die nächste Bahn würde erst in einer halben Stunde fahren, also konnte ich auch gleich laufen. Es war ja bloß noch die ganze Fußgängerzone herunter, bis nach Hause.
    
    Also schulterte ich die Riemen der Taschen und ging mit recht schnellem Schritt die Straße entlang. Meine eben noch blendende Laune war wie weggeblasen und die Taschen wurden mir immer schwerer. Was um alles in der Welt hatte Julia da nur eingepackt? Ihren halben Kleiderschrank?
    
    Etwa in der Mitte der Fußgängerzone hörte ich hinter mir ein Klingeln. Ich ging von den Schienen herunter und ließ die Bahn vorbei.
    
    Die Bahn? Wieso war jetzt schon wieder eine Bahn da?
    
    Natürlich, heute war erst Samstag. Und Montag bis Samstag fuhren die Bahnen alle 15 Minuten. Ich versuchte noch einen Sprint bis zur nächsten Haltestelle, doch diese war zu weit entfernt als daß ich noch eine Chance hatte, die Bahn zu bekommen. Als mir das klar wurde, fiel ich wieder in einen schnellen Schritt um nicht noch später zu Hause zu sein, als unbedingt nötig.
    
    Als ich endlich beim Laden angekommen war, sah ich, wie die nächste Straßenbahn an der Haltestelle gegenüber hielt.
    
    Ich kam mir vor, wie in einem Slapstick, in dem Buster Keaton von einer Meute verfolgt und am Ende doch noch eingefangen wurde. Nur daß ich die Meute und die Straßenbahnen Buster Keaton waren.
    
    Leicht resigniert wollte ich den Laden betreten, doch der hatte bereits geschlossen. ...
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