1. Das Mädchen aus dem Wasser Teil 1


    Datum: 17.04.2019, Kategorien: Insel der Scham, Autor: Holzratte

    ... so ihre Blöße wenigstens halbwegs zu verdecken geschah das Nächste womit er nicht gerechnet hatte: Die Jacke zerfiel bei dem Kontakt mit ihrer Haut und fiel in Fetzen zu Boden.
    
    Wie ist das möglich
    
    , fragte er sich und begann panisch sich umzuschauen. „Komm, du kannst hier so nicht bleiben.“ Johannes‘ Beschützerinstinkt hatte ihn nun vollständig unter Kontrolle und er griff das Mädchen bei den Schultern und führte sie über den Schlamm in seine Hütte. Widerstandslos ließ sie sich von ihm leiten. In der Hütte angekommen setzte er sie auf den einzigen Stuhl den er noch besaß, griff sich an den Hinterkopf und fuhr sich durch die Haare. Dann lief er zu seiner Kleidertruhe, wühlte einen Augenblick in ihr herum und zog schließlich eines der Kleider seiner Frau heraus. Dann trat er erneut auf sie zu und reichte ihr das Kleid. Sie aber schaute ihn nur mit großen Augen an. „Du musst dir das anziehen“, sagte er und versuchte ihr die Worte mit Gesten begreiflich zu machen. Als sie aber darauf auch nicht reagierte warf er sich das Kleid über die Schulter, hob ihre Arme an, erhaschte dabei einen Blick auf die Kleinen Schuppenfelder darunter, und streifte ihr das Kleid über. Doch kaum hatte es ihren Oberkörper umhüllt begann auch das Kleid in Fetzen von ihrem Körper zu fallen.
    
    Wieder ging er zu der Truhe, holte ein weiteres Kleid heraus, das Festtagskleid seiner verstorbenen Frau, streifte es ihr wieder über doch auch dieses zerfiel. Verzweifelt schaute er sie an. „Warum tust ...
    ... du das?“ fragte er sie schließlich. „Du musst dich ankleiden, sonst würde man dich der Unzucht bezichtigen, dich schlagen und niemand würde mehr Fische bei mir kaufen“, aber sie schaute ihn weiterhin nur an. Johannes wusste nicht, was er noch tun sollte, konnte, also begann er im Raum auf und ab zu gehen, immer gefolgt von den Blicken des Mädchens, setzte sich schließlich auf seine Bett und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
    
    „Warum tust du das?“, riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken die so fein und lieblich klang wie das Rauschen der Wellen an einem warmen Sommerabend. Er riss seinen Kopf hoch und sah erstaunt zu dem Mädchen hinüber. „Warum tust du das?“, fragte sie ihn erneut.
    
    „Ich... Ich...“, begann Johannes zu stottern, „Du... Du kannst ja doch sprechen“ rutschte es aus ihm heraus.
    
    „Warum tust du das?“, fragte sie nun schon zum dritten Mal und das Lächeln das ihre Augen umspielt hatte verwandelte sich in Trauer.
    
    Er verstand ihre Worte, jedes einzelne so klar wie die Schreie der Möwen wenn sie ihn bei seinen Ausfahrten begleiteten und dann doch keinen Fisch abbekamen, doch erkannte er den Sinn dahinter nicht. „Warum tue ich was?“, fragte er sie schließlich verwirrt.
    
    „Warum versteckst du mich vor der Sonne? Ich vermisse sie“, sagte sie und senkte ihren Blick auf ihre in ihrem Schoß verschränkten Hände. Eine einzelne Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel als sie ihre Lider mit den unbeschreiblich langen Wimpern niederschlug und rollte ihre Wange ...
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