1. Die Miete 05


    Datum: 24.04.2019, Kategorien: Schwule Autor: bynpatek

    ... auf meinem Zimmer habe ich noch eine Stunde bis zum Abendbrot, noch etwas Zeit, was fürs Studium zu tun. Meine Wangen brennen immer noch, als ich mich auf den kleinen Drehstuhl setze und meine Unterlagen aus dem Rucksack fische.
    
    * * *
    
    Zwanzig-vor-Sieben schalte ich wie automatisch meinen Laptop aus. Ich ziehe mir die Sachen aus. Ganz nackt, so will er sicher auch heute wieder sein Abendbrot serviert bekommen.
    
    Schnell laufe ich ins Bad. Über dem Waschbecken wasche ich mir den Arsch. Vielleicht sind noch Spuren von vorhin dran. Ich will keine Spuren in seinem Wohnzimmer hinterlassen. Und den Sack wasche ich mir, bin verschwitzt. Als ich mich nackt im Spiegel betrachte, finde ich mich hässlich, abgenutzt. Eigentlich kann ich froh sein, dass er mich als seinen Diener überhaupt haben will.
    
    Da scheint ein Fleck auf der Wange, wohl von der Bestrafung vorhin. Ob mir andere jetzt wohl ansehen können, dass ich bestraft worden bin, dass ich Prügel beziehe? Nicht so wichtig. Auf der Uni habe ich ohnehin keine festen Kommilitonen. Au, ich muss mich beeilen.
    
    Zehn Minuten später stehe ich mit dem kleinen Tablett vor der Wohnzimmertür, klopfe und warte.
    
    „Rein!"
    
    Ich stoße die Tür auf. Hier kommt ihr Abendbrot und ihr nackter Prügelknabe, denke ich. Der Herr schaut Nachrichten -- und wichst sich dabei. Wie man von Nachrichten geil werden kann? Halbschlaff lässt er den Schwanz aus der Hose ragen und greift gleich als Erstes zum Bier.
    
    Ich serviere und muss nochmal weg. ...
    ... Es passt nicht alles aufs Tablett.
    
    In der Küche mache ich das Licht aus und serviere den Rest. Jetzt kommt der spannende Moment. Wird er mich wegschicken? Habe ich den Abend für mich, oder braucht er mich noch?
    
    Ich stehe da und versuche, unbeteiligt zu wirken. Dann gehe ich von selbst in die Ecke, wo ich gestern stehen musste -- Gesicht zur Wand. Besser, ich zeige, dass ich was gelernt habe.
    
    Ich atme in die Ecke und schaue an mir herab. Wie ich da so stehe, muss ich plötzlich daran denken, wo ich bin. Vor einigen Tagen hatte ich noch eine eigene Studentenbude. Keine Eltern, niemand der auf mich aufpasst. Ich konnte tun, was ich wollte. Meistens habe ich die Abende einfach rumgehangen.
    
    Und jetzt? Meine Bude bin ich los. Nebenan habe ich ein Zimmer. Aber ist das mein Zimmer? Niemand weiß, wo ich zu finden bin. Und ich darf nicht mal auf mein Zimmer gehen, ohne Schläge zu riskieren.
    
    Es ist Abend und ich stehe hier nackt in der Ecke. Alle die Dinge, die ich mir sonst so vornehme, alles nicht möglich. Irgendwie wird meine Welt plötzlich so leer. Alles, was ich hatte, alles, was ich tun könnte, alles scheint weg. Ich sehe nur diese muffige, verstaubte Zimmerecke, sehe meine nackten Zehen auf dem Fußboden. Ich sehe meinen Körper, mein Fleisch, das immer so geil war auf Sex -- und keinen Sex bekam.
    
    Jetzt bin ich nackt, bereit zum Sex. Aber bekomme ich welchen? Ich bekomme Schläge. Arbeiten muss ich. Und wenn ich arbeite, ist es wieder nicht gut und ich bekomme noch ...
«1...345...8»