1. Die Miete 05


    Datum: 24.04.2019, Kategorien: Schwule Autor: bynpatek

    ... Ich spüre einen Krümel und lecke ihn auf. Bald bin ich beim kleinen Zeh angekommen.
    
    Ich könnte noch lange so weiter lecken. Aber mein Magen rumort. Seit dem Mittag habe ich nichts mehr gegessen. Ich traue mich nicht, vor meinem Herrn zu essen. Vielleicht hat er mir ja welche seiner Reste zugedacht. Sehnsüchtig schaue ich auf den halb abgegessenen Teller und den Aufschnitt. Aber ich traue mich nicht zu fragen.
    
    Die Zehen nehme ich aus dem Maul und lecke über die Sohle, da wo der Druckpunkt ist. Ein kräftiger Zungendruck hier sollte ihn besänftigen. Ob er das überhaupt merkt? Hier schmeckt der Fuß noch saurer. Ob die Schmiere wohl sättigt?
    
    Mutig setze ich mit der Zunge an der Ferse an und lecke die ganze Sohle hoch bis zu den Zehen und schlucke den sauren Saft. Nochmal setze ich an. Was da wohl drin ist, in dem Saft? Er schaut zu mir rüber. Vielleicht mag er das.
    
    Mein Magen knurrt. Da fällt es mir ein. Ich darf ja betteln. Wie darf ich betteln? Zu seinen Füßen.
    
    „Herr?" Ich weiß nicht, woher ich den Mut genommen habe. Es platzt so aus mir raus.
    
    „Was?" Er stößt mich mit dem Fuß in die Fresse. „Was ist?"
    
    „Ich habe Hunger", jammer ich kleinlaut. „Bitte, bitte, bitte -- bekomme ich was zu fressen."
    
    Er schaut wieder gebannt auf sein Fernsehprogramm.
    
    Eifrig lutsche ich weiter an seinen Zehen, zur Entschuldigung, weil ich gefragt habe.
    
    Glücklicherweise scheint er mein Betteln vergessen zu haben. Bloß keine Schläge. Es ist doch besser, noch ein wenig zu ...
    ... hungern, als wieder Schläge zu bekommen.
    
    Er bricht ein Stück Brot ab und wirft es quer durchs Zimmer. Das Spiel kenn ich schon. Ich schlürfe den Sabber von seinem Fuß. Dann krabbel ich los durchs Zimmer und schnappe das Brot direkt mit dem Maul vom Boden. Das Brot ist trocken und ich muss kräftig kauen. Gerade mache ich mich auf den Rückweg, da fliegt das nächste Brot. Von dem einen Stück werde ich ohnehin nicht satt.
    
    Mein Herr verfüttert mir noch ein paar Stücke Brot und Gurkenscheiben, die über den Boden rollen und dabei Dreck aufsammeln. Mir bleibt keine Wahl. Ich schnappe sie mir und kaue es runter. Die Dreckkrümel gehen mit, das lässt sich nicht vermeiden. Ich kann nur hoffen, dass er hier geputzt hat.
    
    Die Gurke ist erfrischend. Langsam komme ich wieder zu Kräften. Irgendwie macht mich das Fressen geil. Mein Schwanz wippt zwischen den Beinen.
    
    Als kein weiterer Bissen kommt, trabe ich zurück zu seinen Füßen. Die Füße sind kalt und glitschig von meiner Spucke. Ekelig, so ein kalter Fuß im Maul. Brav fange ich wieder mit den Zehen an. Der Schweißgeschmack mischt sich mit den Brotresten, die noch zäh in meinen Mundwinkeln kleben. Bin ich am Essen oder am Füßelecken? Ich weiß es nicht so genau.
    
    „Hast du da auch schon geleckt?" Er zeigt mit dem anderen Fuß auf seine Ferse.
    
    Ich wusste nicht, dass ich den Fuß auch oben lecken soll. Das klang fast wie eine Drohung. An der Ferse gibt es noch mehr dicken Belag. Das säuert das Brot in meinem Maul. Umständlich lecke ich ...
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