1. Eine Party und ihre Folgen 06


    Datum: 23.09.2021, Kategorien: Anal Autor: byPanthera_tigris

    ... Sämtliche Gedanken, sämtliche Eindrücke prasselten ungefiltert auf mich ein, dass mir der Kopf brummte. Ich dachte tausende Gedanken auf einmal und brachte doch keine Ordnung in das Durcheinander.
    
    Als wir ruckartig anhielten und eine sanfte Frauenstimme vom Band „vierter Stock" verkündete, wurde ich wieder in die Realität zurückgeholt.
    
    „Wir müssen den Gang entlang nach rechts", sagte Gina leise.
    
    „Ich weiß", murmelte ich. Die ersten vernünftigen Worte seit wir das italienische Restaurant verlassen hatten.
    
    „Geht's wieder? Du warst so abwesend, erkundigte Gina sich besorgt.
    
    „Keine Ahnung. Ich ... ich muss jetzt pragmatisch denken. Und das Beste hoffen."
    
    Wir steigen aus dem Fahrstuhl und wandten uns nach rechts. Der Gang war endlos lang, der spiegelglatte Kunststoffboden frisch gebohnert, rechts und links war der Trakt mit weißen Fließen gekachelt. Hinweisschilder mit Pfeilen wiesen den Weg zu allen möglichen Zielen: Radiologie, Geriatrie, Labor, OP, Internistische Station, ... es war verwirrend.
    
    Als wir das Ende des Gangs erreicht hatten, sah ich durch eine große Glasscheibe schon Barbara auf einem unbequem wirkenden Kunststoffstuhl im Wartesaal sitzen. Ihr Gesicht hatte sie in ihren Händen verborgen, doch ihre Haltung und das Beben, das durch ihren Körper fuhr, verrieten mir, dass sie weinte.
    
    „Ich sollte besser alleine rein gehen", sagte ich leise.
    
    „In Ordnung. Ich warte dann hier draußen auf dich."
    
    Mit zittrigen Händen und kraftlos drückte ich die ...
    ... Türklinke herunter. Ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet und raubte mir beinahe die Luft zum Atmen. Als Barbara mich sah, schreckte sie hoch.
    
    „Gott sei Dank, dass du da bist", sagte sie erleichtert. „Ich hab's alleine kaum noch ausgehalten in diesem Raum. Bin schon fast durchgedreht."
    
    Leise schloss ich die Tür hinter mir zu. Barbara Löwinger war eine gestandene Frau Ende vierzig. Immer stark, niemals zeigte sie Schwäche. Ich hatte sie immer, wenn ich bei Toms Familie zu Besuch gewesen war, als äußerst beherrschte, ruhige und pragmatische Frau gesehen. Doch nun war von dieser starken Persönlichkeit nicht viel geblieben. Stattdessen saß mir ein in sich zusammengesunkenes Häufchen Elend mit verquollenen Augen und rotem Gesicht entgegen.
    
    Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter, zumindest versuchte ich es. Mit belegter Stimme krächzte ich mühsam: „Was ... was ist passiert?"
    
    Ich sank auf den Stuhl neben Barbara und berührte zaghaft ihre Schulter mit meiner Hand.
    
    „Was ist passiert?", wiederholte ich noch einmal meine Frage. „Bitte rede mit mir."
    
    Barbaras Lippen vibrierten, brachten jedoch keinen verständlichen Ton heraus. Sie rang mit sich selbst. Dann sprudelten die Worte wie ein Wasserfall aus ihr heraus. Schnell und monoton leierte sie ihren Text herunter so als hätte sie Angst, dass sie im nächsten Augenblick schon der Mut verlassen und sie am Weitersprechen hindern könnte.
    
    „Wir waren am Augustusplatz", sagte sie, „mein Tom wollte mir das neue ...
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