1. Eine Party und ihre Folgen 06


    Datum: 23.09.2021, Kategorien: Anal Autor: byPanthera_tigris

    ... nicht nötig, durch die Stille war alles gesagt.
    
    Auch Gina, die immer noch auf dem Flur stand, hielt vor Schreck die Hand vor den Mund und schüttelte mit dem Kopf als könne sie es nicht glauben. „Nein", sagte Barbara. Immer wieder: „Nein, nein, nein."
    
    „Es tut mir schrecklich leid, Frau Löwinger", sagte der Arzt voller Mitgefühl. „Wir haben alles versucht, aber Ihr Sohn hat zu schwerwiegende Hirnverletzungen erlitten. Wir konnten nichts mehr für ihn tun."
    
    Er hatte es nicht geschafft. Tom war tot.
    
    Der Mensch, den ich am meisten liebte, mit dem ich endlich wieder so glücklich geworden war, mit dem ich alt werden wollte, war nicht mehr da. Mir schnürte sich die Kehle zu. Bitte nicht, dachte ich, bitte lass alles nur ein böser Albtraum sein. Lass mich aufwachen, daheim in meinem Bettchen, neben Tom, der friedlich neben mir schläft und schnarcht.
    
    Ich blickte Gina an, ihre Augen waren ebenso tränengefüllt wie die meinen. Während Toms Mutter neben mir in lautes Schluchzen verfiel, wanderte mein leerer, gläserner Blick abwechselnd zwischen Gina und dem Arzt hin und her. Stumm formte sie die Worte: „Es tut mir so leid, Julia."
    
    Der Arzt räusperte sich. Irgendetwas war ihm ziemlich unangenehm. Er verlagerte sein Gewicht abwechselnd auf seine Füße, dann sagte er: „Da wäre noch eine Sache, Frau Löwinger. Wir haben bei Ihrem Sohn den Hirntod festgestellt. Ich weiß, dass es pietätslos klingen muss, aber ich muss Sie das fragen. Wissen Sie, ob Ihr Sohn Organspender ...
    ... ist?"
    
    Der Arzt hatte recht. Es war eine pietätlose Frage. Wie konnte man einer Frau, die soeben ihr einziges Kind verloren hatte, nur so eine Frage stellen? Ich kochte innerlich vor Wut. Gleichzeitig wusste ich, dass der Arzt diese Frage stellen musste. Es war sein Beruf.
    
    „Ich ... ich weiß nicht", sagte Barbara achselzuckend. „Ich ... wir ... wir haben nie darüber geredet. Wieso auch? Mein Tom ist doch noch so ... war doch noch so jung, er hatte sein ganzes Leben noch vor sich; da kommt man als Mutter nicht dazu, sein Kind danach zu fragen, was nach dessen Tod mit ... mit seinen Organen passieren soll."
    
    Verständnisvoll nickte der Arzt mit dem Kopf. „Sicher. Frau Löwinger, da Ihr Sohn offenbar nicht mit Ihnen darüber gesprochen hat, muss ich Sie jetzt fragen, ob Sie ... nun ja ... wären Sie damit einverstanden, wenn wir Ihrem Sohn seine Organe entnehmen würden?"
    
    Entsetzt starrte Barbara den Mediziner an: „Sie fragen mich allen Ernstes, ob ich dem zustimmen soll? Wie können Sie es wagen? Wie soll ich bloß entscheiden, was mein Sohn gewollt hat? Was Sie da von mir verlangen, ist zu viel."
    
    „Sicher, aber so ist nun einmal die gesetzliche Lage. Wenn ein Verstorbener nicht schriftlich festgehalten hat, müssen Sie als Angehörige diese Entscheidung treffen."
    
    „Das wird nicht nötig sein", unterbrach ich das Gespräch und ich war überrascht wie fest meine Stimme klang. Ich hatte keine Ahnung, woher ich diese Kraft nahm. „Tom und ich haben am Anfang unseres Studienbeginns beide ...
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