Eine Party und ihre Folgen 06
Datum: 23.09.2021,
Kategorien:
Anal
Autor: byPanthera_tigris
... her. Die Luft an diesem Märzmorgen war mild und das rötliche Morgenlicht versprach, dass heute ein sonniger Tag werden würde.
„Du weißt, was drin ist, oder?", fragte Gina. Es war eine rhetorische Frage. Wir wussten beide, was sich in dem kleinen Kästchen befand.
Ich bleib stehen. Wiegte die Schatulle in meinen Händen hin und her als wäre sie mein kostbarster Besitz. Was sie wahrscheinlich tatsächlich auch war. Ich traute mich nicht. Angst ergriff mich. Ich hatte Angst, wie ich auf den Inhalt des Schmuckdöschens reagieren würde. Und doch war ich neugierig.
Ich setzte mich auf eine niedrige Mauer und Gina nahm neben mir Platz. „Mach schon!", sagte sie aufmunternd.
„Soll ich wirklich?", fragte ich unsicher.
„Tom hätte gewollt, dass du ihn kriegst. Und er hätte sich noch mehr gefreut, wenn du ihn angenommen hättest."
Sie hatte recht. Ginas Logik war bestechlich wie immer.
„Also gut", sagte ich und öffnete die Schatulle. Darin befand sich ein Ring aus glänzendem Weißgold. Er war ziemlich schmal und in der Mitte funkelte ein einzelner Brillant. Der Ring hatte genau meine Größe und in seine Innenseite waren zwei kleine Worte in verschnörkelter Schrift eingraviert, zwei Worte, die eine der bedeutungsvollsten aller Fragen bildeten: Willst du?
Es war ein Verlobungsring.
„Der ist wunderschön", sagte Gina ehrfurchtsvoll und ich musste ihr zustimmen. Ich nahm den Ring aus seiner Schatulle und betrachtete ihn von allen Seiten.
„Er muss ein Vermögen gekostet ...
... haben", sagte Gina.
Der Anblick des Rings schmerzte mich. Und doch war es irgendwie tröstlich. Ein letzter Gegenstand, der mich mit Tom verband.
„Wahrscheinlich hatte Tom vor, dir am Abend einen Antrag zu machen."
Stumm nickte ich mit dem Kopf. Ich war überwältigt von meinen Gefühlen. Es stimmte mich traurig, dass Tom nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen hatte, mich zu fragen. Allein der Gedanke, dass ich nicht mehr ja sagen konnte, ließ mich wieder in Tränen ausbrechen. Und doch mischte sich in all die Trauer auch das warme Gefühl innigster Liebe. Allein der Gedanke, dass Tom mich allen Ernstes hatte um meine Hand anhalten wollen, erfüllte mich mit tiefster Zuneigung.
Tom war für immer fort. Ich hatte ihn verloren und vor mir lagen schwierige Zeiten. Es würde hart für mich werden. Ich würde trauern, wütend sein, weinen, mir nahe stehende Menschen unbeabsichtigt von mir stoßen und ungerecht behandeln. Doch der Ring in meiner Hand würde mir dennoch Trost spenden, mir eine Richtung im Leben zeigen und mich jeden Tag daran erinnern, dass ich das große Glück hatte, einen so tollen Menschen gekannt zu haben.
Tom würde für immer ein Teil meines Lebens bleiben. Meine erste große Liebe. Und dank dieses Ringes würde ich immer an unsere wunderbare gemeinsame Zeit erinnert werden.
Ich steckte den Ring an meinen linken Ringfinger. „Ja Tom, ich will", dachte ich leise.
In den Facetten des Diamanten brach sich das Licht des lauen Märzmorgens in alle Richtungen, ...