Amaranthe
Datum: 24.01.2022,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: bydummbatz
... Beinen der Freundin herum. Wir sind beide hundemüde, trotzdem ergeben sich unsere Lenden irgendwann wie von selbst einer lustvollen Entspannung.
Wir nächtigen auf der Schlafcouch. Unter einer behaglichen Steppdecke, nackt, in einer wohligen Umarmung, mit schwitzenden Mösen. Wenn ich gelegentlich aufwache, taucht meine Zunge in Melanias Mund, und ich kann das Lächeln in ihrer zärtlichen Antwort spüren. Zweimal weckt mich ihr Ausflug ins Schlafzimmer, und bei jeder Rückkehr entschuldigt ein inniger Kuss die Störung.
Kaum flittert das Morgengold durch die Rollladenschlitze, lecken wir einander sahnigen Tau aus den Furchen. Unsere Zungenspitzen dengeln über die aufgequollenen Knospen. Leises Stöhnen begrüßt den jungen Tag.
Pflicht und kriselnde Gefühle werfen die ersten Schatten. Beim Frühstück bringe ich lediglich eine halbe Tasse Kaffee runter. Melania erspart mir Gott sei Dank gut gemeinte Ratschläge und fährt mich zur Schule.
X.
Sebastian schaut in der ersten Stunde fünf Minuten bei mir rein. Ein flüchtiges Nicken. Kein Lächeln, kein zweiter Blick für mich. Wahrscheinlich vergewissert er sich, dass ich in der Lage bin zu unterrichten. Nur mit Mühe bewahre ich Haltung.
Sebastian. Ihn in Gedanken beim Vornamen zu nennen, sollte mir ein wenig die Befangenheit nehmen; nun traue mich nicht mal, ihn in seinem Büro aufzusuchen.
Irgendwie überstehe ich diesen Schultag. Nach Unterrichtsschluss verkrieche ich mich im Erste-Hilfe-Zimmer und warte auf die Ankunft ...
... der Putzkolonne. Wieder fängt mich Melanias Mitgefühl auf. Sie fragt nicht nach, schlägt mir aber vor, ein wenig Abstand zu gewinnen, und lädt mich für ein paar Tage zu sich ein.
Morgens ruft sie im Schulsekretariat an und meldet mich krank.
Melanias gelassener Umgang mit kleinen wie großen Sorgen und Pflichten, die rührende Fürsorge ihrem Mann gegenüber -- und auch mir, unsere Plaudereien, ihre Freude über die scheinbar unbedeutenden Höhepunkte des Alltags und verträumte Spiele holen mich ein wenig aus meinem Tief. Sonntagabends beschließe ich, mein fünftägiges Exil zu beenden -- trotz Melanias vorsichtigen Einwänden. Sie fährt mich zu meiner Wohnung. Unser Abschiedskuss ist eine einzige sinnliche Andacht.
XI.
Im Ankleidespiegel das gewünschte Erscheinungsbild. Elegante Garderobe. Stilvoller Schmuck. Dezentes Make-up.
Den ganzen Morgen kriege ich ihn nicht zu Gesicht. Endlich, gegen Ende der sechsten Stunde, entert er das Klassenzimmer. Sein Lächeln entschädigt für sechs Tage Herzklopfen. Und er bleibt nach dem Pausenton. In meinem Bauch wimmeln Kolibris. Ich habe keinen Blick für meine Schüler, die ihre Taschen nehmen und gehen.
Einige Abiturienten versammeln sich hinten bei ihm, zwei davon, Timo und Achim, aus diesem Kurs. Er löst sich aus der Gruppe, und die fünf Jungen lümmeln die Hintern auf Tische in der letzten Reihe. Die gespannte Erwartung in ihren Gesichtern irritiert mich. Sebastian stolziert heran mit jener charmanten Arroganz, in der sich meine ...