1. Der Verlag, 2.Kapitel


    Datum: 09.03.2022, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... Klinkenrütteln. „Herr Fuzzile, machen Sie sofort auf, wir müssen die neue Ausgabe besprechen!“
    
    „Uno Momento …“ und leise nur für Monika hörbar: „ … stupido Idiota!“
    
    „Luigi, was soll das? Was haben Sie hier denn nur zu verberg…. Oh, wer ist denn das hier? Luigi, sie wissen doch genau, dass betriebsfremde Personen …“
    
    Abwehrend hob Luigi seine Hand. „Sie ist ab heute hier der Ferienjob.“
    
    „Ferienjob? Und wieso weiß ich davon nichts?“ Dabei musterte er Monika von oben bis unten. Seine Augen bohrten sich in ihren freiliegenden Bauchnabel mit dem dezenten Piercing. Er knotete förmlich den Knoten auf, mit dem sie ihre weiße Bluse verschlossen hatte, zog ihr mit den Augen die Hotpants herunter. Seine Zunge wischte nass über seine schmalen Lippen.
    
    „ … weil du hier nicht der Boss bist, du …“ murmelte Luigi leise vor sich hin.
    
    Der Volontär strich über seine angeklatschten Haare, setzte ein schleimiges Grinsen auf und hielt Monika seine rechte Hand hin. „Wie auch immer, Severinus Meierjohann. Ich belege hier mein Volontariat. Seit zwei Wochen versuche ich nun schon, hier ein modernes System zu installieren und Schwung in den Laden zu bringen. Doch … naja, alles konservative Ignoranten, die nicht mit der Zeit gehen. Die wollen partout nicht verstehen, was ich meine. Ständig werde ich hier gedisst und angefeindet! … Hat Sie dieser … dieser Briatore für Arme etwa belästigt? Die Tür war verriegelt!“
    
    Monika wusste nicht, ob sie laut loslachen, oder den komischen Kauz ...
    ... vor ihr zurechtweisen sollte. Sie biss sich auf die Zunge und sagte stattdessen schnippisch: „Männer wie Luigi oder auch Briatore haben es nicht nötig, Frauen zu belästigen, Severinus!“
    
    Der Gesichtsausdruck von Severinus Meierjohann verfiel zu einer Grimasse der Überheblichkeit. „Herr Fuzzile, wir reden gleich in meinem Büro!“ Ein letzter Blick in Monikas vorn recht weit offen stehende Bluse, dann stiefelte er durch die Tür.
    
    „Und das lassen sich hier alle gefallen, von so einem … Schnösel? Schon wie der angezogen ist! Schauerlich!“ Monika stemmte die Hände in die Hüften.
    
    „Er ist mit dem Boss verwandt, wohl sein Neffe oder so was. Und der Boss ist diese Woche im Urlaub. Darum meint er wohl, hier den Chef raushängen zu können.“
    
    „Geh schon zum … Schnösel, damit das Heftchen in Druck gehen kann. Ich räume in deinem Chaos hier mal ein wenig auf, ja?“
    
    *
    
    Allein im Kellerarchiv knotete Monika erst einmal ihre recht straff verzurrte Bluse auf, richtete ihren Halbschalen-BH, den sie extra für Luigi angezogen hatte und machte sich ans Sortieren. Dabei schwebte immer wieder die seltsame Gestalt des Severinus vor ihrem geistigen Auge auf und ab. Wie alt mag er sein? 23 bis 25, höchstens. Und seine Klamotten erst. Eine orange Sommerhose mit ¾ Bein, Stachelbeerwaden, ein quergestreiftes buntes Poloshirt, schwarze Socken und schwarze, geflochtene Ledersandalen. Der sieht aus wie … wie … Vivian Westwood auf Koks! Bestimmt sucht die Mama noch morgens die Sachen raus. Der Kerl ...
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