1. Der Verlag, 2.Kapitel


    Datum: 09.03.2022, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... Volontär nicht um den Tisch herum kommen würde.
    
    „Wie weit sind Sie? Haben Sie alles vorbereitet für die neue Auflage?“, herrschte der Grünschnabel Luigi an.
    
    „No, no, es seien so viele neue Geschichte, wir noch nicht schaffe.“
    
    „Ach ja? Dann machen Sie mal etwas schneller und lassen Sie mir ja die junge Lady in Ruhe!“ Suchend sah er sich um, was er denn noch bemängeln könnte. „Dieses System in den Regalen! Furchtbar! Da blickt doch kein Schwein durch! Überall nur Kisten und Kästen mit bescheuerten Bildchen, keine Ordner, wie es sich gehört, alles durcheinander. So viel Inkompetenz! Das kommt davon, wenn der Chef sich nicht ständig um alles kümmert, wenn er die Zügel schleifen lässt. Dann reißen Sachen ein! Jeder meint dann, er könne machen was er will.“ Langsam kam er richtig in Fahrt. „Und was soll überhaupt diese blöde Kiste hier unter dem Regal?“ Er ging die ganze Zeit am Regal auf und ab und trat nun mit Schwung vor die gelbe Plastikkiste mit der Aufschrift „Hell“ darunter. Das Unvermeidliche geschah. Der Inhalt schwappte reichlich über und bekleckerte die schwarzen Sandalen. Die klebrig, milchige Flüssigkeit versickerte langsam zwischen den geflochtenen Schnüren der Sandalen und in den schwarzen Socken.
    
    „Verdammt! Was ist das denn? Igitt, igitt, so was Ekeliges! Fuzzile, schaffen Sie das Zeug hier raus!“
    
    Wutentbrannt schoss Severinus mit fatschenden Schuhen aus der Tür. Dabei stieß er beinahe mit Herrn Viole zusammen. Der schaute verwundert dem davon ...
    ... stürmenden Volontär hinterher.
    
    „Was ist denn mit dem los? So aufgebracht hab ich den noch nie gesehen!“
    
    Monika bog sich hinter dem Schreibtisch vor Lachen. Luigi saß auf seinem Sessel und verschränkte belustigt die Arme hinter dem Kopf. „Er können vergessen die geile Schuhe. Die Zeuge gehen nich wieder rause aus die Löcher, genau wie drauf gekotzen.“
    
    Verständnislos runzelte Viole die Stirn. „Was ist passiert?“
    
    Erregt sprang Monika auf, eilte mit schnellen Schritten zur gelben Kiste. „Er hat hier ran getreten, dann kam das Zeug rausgeschwappt, genau auf seine Schuhe!“ Keiner lachte mehr, absolute Ruhe im Raum. Was war geschehen? Beide Männer starrten sie an. Die Sekunden dehnten sich zu kleinen Ewigkeiten.
    
    „Luigi, du bist ein Lügner vor dem Herrn!“, würgte Viole heraus.
    
    „Ische eine Lugner? Wie du kommen dazu, mir zu sage, hä?“ Er baute sich hinter seinem Schreibtisch auf. Er hatte praktisch das Messer schon zwischen den Zähnen.
    
    „Du hast gelogen, als du Monika beschrieben hast. Nicht mal mit den Händen konntest du sie auch nur annähernd beschreiben! Doch in einer Sache muss ich dir Recht geben: Sie hat einen perfekten Arsch!“
    
    Luigi fiel wieder auf seinen Stuhl zurück. Monika schlug die Hände vor ihr Gesicht. Sie wäre am liebsten im Boden versunken. Nur Viole weidete sich an der hervorragenden Aussicht. Er saß praktisch in der ersten Reihe bei der kleinen Show, die ihm hier geboten wurde.
    
    *
    
    Eine Stunde später in Luigis Keller, Monika war wieder vorzeigbar ...
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