Concepcion
Datum: 05.09.2023,
Kategorien:
Hausfrauen
Autor: byEirischYB
... lieber gewonnen hätte, so wie gegen meine Mutter, die gegen mich immer verliert und verlange noch „Geh runter!" Sie ist nicht schwer, weckt aber bei mir unartige Gefühle, wie bei der Frau aus der Straßenbahn, die nun allerdings überhaupt nicht mehr mein Fall ist. Zur Strafe. Diese dicke Nudel!
Concha bleibt liegen. „Was möchtest du jetzt?"
Das du von mir runtersteigst! „Ich muss lernen."
„Qué lernen?"
„Keine Ahnung. Irgendwas."
Als sie von mir runtersteigt, betrachte ich mir ihren Körper näher und komme zu dem Urteil, dass sie einfach zu dünn ist. Bei meiner richtigen Mutter wäre ich wohl jetzt platt. Okay, das war gemein. Meine Mutter ist nicht dick, nur weiblich und dadurch allein eben schwerer als Concha.
Concha öffnet meine Schultasche.
„Was soll´n das?"
„Nun ja", säuselt sie kurz akzentfrei, „vielleicht kann iech dir helfen" und guckt hinein, wühlt kurz und zetert sehr akzentuiert: „Was wiellst du lernen? Hier ist niechts drin."
„Na und", murmele ich.
„Wo cind deine Cachen? Wie wiellst du lernen?"
„Ich kann alles", brumme ich.
„Que, du kannst alles? Niemand kann alles."
„Ich schon", grummele ich verhalten.
„Wie sind deine Noten?"
„Gut. Durchschnitt. Dreien und paar Vieren. Paar Zweien."
„Niecht gut."
„Das ist doch nicht schlecht!"
„Biest du niecht besser? Hast du eine Eins?"
Conchas Fragerei geht mir allmählich auf den Keks. „Nein, aber eine Fünf, in Bio", gestehe ich angenervt.
„Fühnf?" tut sie ...
... ungläubig.
„Die hab ich nur, weil ich bei den Klassenarbeiten gefehlt habe", erkläre ich. „Da kann ich nix für. Ich war krank an den Tagen" Mein Tonfall wird Concha gegenüber immer schnoddriger, da ich unbewusst spüre, wie wenig ich Furcht vor ihr haben muss. Sie wirkt wie ein guter Kumpel.
„Du biest niecht gut!"
„Na und! Wenn ich will, kann ich bessere haben."
„Das musst du, Chico. Escuela es importante."
„Ja, Mathe, aber nicht Bio."
„Was hast du bei Mathematik?"
„Ist doch egal."
„Iest niecht egal. Es import..."
„Ja, ja, wichtig", unterbreche ich sie.
Concha boxt mich.
„Eine Vier, aber nur, weil meine Lehrerin so doof war", erkläre ich. „Ich habe nur Zweien geschrieben."
„Còmo es posible?"
„Weil das eine alte Hexe war! Die hat mir völlig zu Unrecht eine Vier gegeben. Nur, weil ich Kreide auf ihre fetten Titten geworfen habe."
„Por què wirfst du Kreide auf fette Titten?" meckert Concha. „Niemand macht co was!"
„Das war ein Versehen", schimpfe ich. „Ich wollte die Kreide an die Tafel werfen, weil ich nicht den ganzen Weg nach vorne gehen wollte. Ich dachte, ich treffe in den Schwammhalter. Hab ich aber nicht", sage ich wahrheitsgemäß und werde richtig sauer, als ich wieder an die alte Schrapnelle denken muss. „Die fette Kuh hat mich beschissen!"
Concha schmunzelt.
„Wirklich!"
„Dann iest sie auch eine fette Kuh", stellt Concha klar.
„Genau!"
„Mit fetten Titten."
„Richtig!"
Wir schmunzeln uns an.
„Und du kannst alles in der ...