1. Das Virtuelle Spiel Am Anfang


    Datum: 27.03.2024, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    ... kleinerem Fuß -- und selbst ihre offenen Sandalen würden mir nicht passen. Auch das sollte nicht meine Sorge sein, obwohl es mich schon wunderte. Ein Paar Damenschuhe, die gut zu einem Hosenanzug passten, waren teuer. Das war aber das Problem von Dirk -- und nicht meins.
    
    Die Eile, in der Dirk alles erledigte und es auch fertigbrachte alles zu beschaffen, hätte mich schon warnen sollen, wie wichtig ihm das war und wie weit er gehen würde, um diese spezielle Computer-Party mitzumachen. Andererseits war ich halb beruhigt, als er mit der Kleidung vernünftig geblieben war. Der hellgraue Hosenanzug von Ilsa war in einem positiven Sinn konservativ, da er so neutral wie möglich geschnitten war und der Schnitt keine Betonung der Weiblichkeit bezweckte. Der einzige unverkennbare Hinweis war der seitliche Reißverschluss, der aber sehr dezent und unauffällig gestaltet war.
    
    Den ersten Hinweis darauf, wie wichtig ihm das tatsächlich war, bekam ich als die Anprobe der Kleidung durch einen echten Kostüm- und Maskenbildner erfolgen sollte, der im Studio Babelsberg arbeitete. Ich war platt! Dieser Andreas Bergner war sicher nicht billig, aber er war auch voll professionell, als wir seine Werkstatt betraten. Ich meine damit, dass er total darauf fokussiert war, mich von dem Studenten Sascha Saphirst zu der angeblichen Schauspielerschülerin Sascha Saphir zu machen -- und dies ohne auch nur jemals anzudeuten, wie merkwürdig das doch war.
    
    Dirk hatte bereits meinen Studentenausweis ...
    ... geschickt abändern lassen, indem er von meinem zweiten Namensteil das -hirst zu -hir gemacht hatte durch Löschen der Buchstaben. Diese Sascha Saphir hatte er auch als Gasthörerin in den Französisch-Kurs der Uni sowie in eine private Schauspielschule für Zusatzkurse eintragen lassen. Er überließ nichts dem Zufall!
    
    Die Jacke von Ilsas Hosenanzug war mir in der Schulter zu eng, deshalb stand ich nur in der weißen Bluse und der relativ weiten, hellgrauen Anzugshose vor ihm, wobei die Jacke nur umgehängt war. Er musterte mich aufmerksam. So angenehm der Typ auch war mit seiner unaufdringlichen und höflichen Art, so war er doch auch sehr auf Perfektion bedacht:
    
    „Eine seriöse, authentische Schauspielerschülerin wie Sascha Saphir trägt unter einer weißen Bluse einen ebenso weißen gefütterten Büstenhalter, der ihre Rundungen dezent betont. Eine weiße Bluse ohne BH, selbst unter einer Jacke -- das geht gar nicht! Ein gefütterter BH, gegebenenfalls mit Silikon-Einlagen, ist Standard in der Filmbranche für Mädels, die einen kleinen Busen haben. Wir werden die Perfektion anstreben. Wir werden uns an den Standard halten, Punkt!"
    
    Der Punkt war so deutlich ausgesprochen, dass ein Widerspruch sinnlos war. Im Karneval war es nicht um Authentizität gegangen, sondern um den Spaß an der Verkleidung, wobei das Ausstopfen des Kleid-Oberteils gereicht hatte. Herr Berg machte klar, dass es hier nicht um den Spaß ging, sondern um das Ziel seines Auftraggebers. ‚Herr Schäfer' wollte zu dieser ...
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