Die kleine Diebin
Datum: 06.10.2019,
Kategorien:
Insel der Scham,
Autor: Anonym
... Hinterausgang? Da hätte ich ja vorhin schon abhauen können. Warum hast Du das nicht gleich gesagt?“
„Dann hätte ich die schönste Massage meines Lebens verpaßt!“
„Schuft! Aber na gut, dann laß uns mal gehen. Wir fahren ja sicher noch über
eine Stunde.“
„Mal sehen. Der Lichtschalter ist links neben der Tür.“
Wir gingen runter in die Tiefgarage, wobei ich ihr frech an den Hintern griff. Sie ließ es lachend geschehen. Dann kamen wir in die Ecke mit den Zweirädern.
„Ich sehe gar kein Moped!“ sagte sie. „Nur die zwei Fahrräder und das Motorrad.“
„Genau. Damit fahren wir.“
„Mit den Fahrrädern?“
„Nein, mit dem Bike natürlich.“
„Oh.“ meinte sie nur.
Ich wußte nicht, ob sie nur überrascht war oder auch ängstlich.
Ich schob meine schwarze Buchmann-Suzuki aus der Ecke. Sie blitzte wie neu, denn ich hatte sie gestern erst geputzt. Der vierfach abgestufte, dunkle Metalliclack stach gegen die neongrünen Felgen ab. Ich liebte meine kleine Rakete und freute mich darauf, sie mal wieder richtig auszuführen.
Dann verstaute ich die Torte im Topcase und drückte den Anlasser. Die 150 eingesperrten Pferde fauchten los, daß die ganze Tiefgarage bebte. Normalerweise startete ich meine Maschine erst draußen, hinter der Schranke. Aber heute wollte ich vielleicht ein wenig angeben. Der Sound der 4-in-1-Auspuffanlage von Devil war einfach super. Nicht ganz serienmäßig, aber echt geil. Ich liebte meine Maschine. So richtig Vollgas geben ist fast so schön wie guter ...
... Sex.
„Komm, steig auf!“
Doch etwas ängstlich nahm sie hinter mir Platz. Dann donnerten wir davon.
Bis zur Autobahn waren es nur ein paar Kilometer, aber das reichte, um den Motor warm zu fahren. Die Öltemperatur war bereits im grünen Bereich, als wir zur Auffahrt kamen. Jetzt konnte ich richtig Gas geben.
„Halt Dich gut fest!“ rief ich nach hinten.
Sie klammerte sich an mich, daß es mir ganz warm ums Herz wurde. Die Ampel an der Auffahrt sprang auf Grün. Dann ließ ich unsanft die Kupplung kommen und brauste los. Die ersten paar Meter nur auf dem Hinterrad. Ich gebe zu, daß dieser Wheely eigentlich nicht ganz so eingeplant war. Auch nicht der Streifen, den ich vielleicht zehn Meter weit auf dem Asphalt zog. Viel zu schnell kam ich in die Kurve und mußte die Maschine ganz schön nach unten drücken, um nicht rauszufliegen. Dabei schmiegte sich Annette ganz professionell an mich.
Dann waren wir auf dem Highway. Fünf Kilometer schnurgerade, gut ausgebaute Strecke bis hinter Limbach, kein Speed-Limit. Erst dahinter eine langgezogene Rechtskurve, die man mit Vollgas nehmen konnte. Und darauf hatte ich jetzt richtig Lust. Nach nicht mal zehn Sekunden waren wir auf Tempo 200 und erst bei 250 nahm ich das Gas wieder zurück. Die Maschine war mit 277 eingetragen, aber man muß es ja nicht übertreiben. Annette klebte an mir wie die Zunge am Eis.
Es dauerte nur vielleicht 20 Minuten, bis wir bei Saarlouis wieder von der Autobahn abbogen. Glücklicherweise war die Autobahn um ...