Born to Munich - Auf der Suche
Datum: 20.12.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: 3klaas3
... froh, solange du merkst, dass es dich dreht."
Donald hatte schon ein paar Meter zwischen dem parkenden Auto und mir gut gemacht und deswegen musste ich fast rennen um mit ihm Schritt halten zu können. Die Haltestelle Hackerbrücke war in den Wintermonaten sehr ruhig und es verliefen sich nur vereinzelt Menschen an den Bahnhof, um dick eingepackt ihren Zug zu erwischen. Wir gingen durch den Busbahnhof, wo im Sommer die Busse, die verschiedensten Länder Europas bereisten und fanden uns nach zweiminütigen Fußmarsch vor dem Mehrfamilienhaus der Eltern des Opfers wieder. In dem Haus wohnten 12 Familien, 6 Klingeln links und 6 weitere auf der rechten Seite. "Raduskovic, Maier, Sidolfus, Schöffmann…Da ham mas ja!", suchte Donald die Klingel ab. Er betätigte die Klingel und wir warten darauf, dass jemand am anderen Ende der Sprechanlage fragen würde, wer vor der Haustür stehe. Aber anstatt einer Stimme hörten wir nur das Summen an der Haustür, dass uns zu verstehen gab, dass die Tür nun offen sei. Fragend sahen wir uns an und betraten den Flur. Da wir nicht wussten in welchem Stock die Familie Schöffmann zu Hause war, gingen wir die grüngetupfte Treppe umgehend hoch.
Im Treppenhaus roch es nach Bohnerwachs, was heutzutage eher nicht mehr so häufig der Fall war. Durch ein paar Türen konnten wir Babygeschrei oder das Brummen eines Radios vernehmen. Als wir den zweiten Stock hinter uns gelassen hatten, spürte ich den ersten Tropfen Schweiß meine Stirn Richtung Treppenboden ...
... verlassen. Darum war ich erfreut, als Donald sagte: "Hey Hauptkommissar Schnapsnase, da steht 'Schöffmann" an der Eingangstür."
Die Tür stand eine Handbreit offen, es war aber kein Gesicht im Türspalt auszumachen. Ich sah Donald fragend an. Er gab mir jedoch durch sein Schulterzucken zu verstehen, dass er genauso ratlos sei wie ich.
"Meinst du, die hat uns schon erwartet?", fragte ich daraufhin Donald. Ohne zu antworten machte er einen Schritt auf den Eingangsbereich der Wohnung und begann, während er auf den Fußabstreicher schaute, zu lesen: "Tritt ein, bring Glück herein."
"Na wenn das so ist, dann sollt ma uns lieba wieder schleichen, ge?", versuchte ich die Situation mit einem Scherz aufzulockern. Donald hörte mir anscheinend immer noch nicht zu oder es schaffte es einfach meine Bemerkungen gekonnt zu umgehen. Vorsichtig öffnete er die Tür und rief ein leises "Hallo?" in den Flur. Da er keine Antwort bekam, betrat er diesen, drehte sich zu mir und führte Zeigefinger und Mittelfinger zu seinen Augen und dann richtete er sich auf mich, was so viel heißen sollte wie: Achte auf mich und folge mir.
Ich verdrehte nur die Augen und ließ ihn in seinem Glauben, dass es wahnsinnig gefährlich sei einen Wohnbereich von einem Rentnerehepaar zu betreten und Alarmstufe Rot herrsche.
Als wir in der Wohnung waren und ich die Türe hinter mir, so leise wie möglich geschlossen hatte, musste ich irgendwie die Orientierung verloren habe und krachte mit meinen Beinen gegen einen ...