Born to Munich - Auf der Suche
Datum: 20.12.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: 3klaas3
... wahrscheinlich, dass er mit mir heute nichts mehr anfangen konnte und kramte deswegen in seiner Jeanshose und gab mir die Autoschlüssel.
"Wart im Auto auf mich, aber lass die Finger vom Gaspedal. Du hast heute echt schon genug Gas gegeben. Also schleich dich!"
Ein wenig geknickt drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zur Wohnungstür. Als ich diese schon in der Hand hatte, drehte ich mich noch einmal um und rief Frau Schöffmann zum Abschied zu: "Machen sie sich nichts draus, das Leben geht weiter. Für ihre Tochter halt bloß ned."
Mit diesen Worten schloss ich guten Gewissens die Wohnungstüre, da ich wusste, dass ich es geschafft hatte den Todesfall so schonend wie möglich den Angehörigen beizubringen. Donald hatte mich nur nach draußen geschickt, weil er einfach kein Typ der alten Schule war und dachte, dass nur dieser Psychologenschmarrn erfolgsversprechend sei. Aber ich wollte kein Spielverderber sein und ließ Donald gerne die Lorbeeren für den Fall einheimsen. Es war bestimmt für ihn auch nicht leicht, mit so einem erfolgreichen Kommissar auf Verbrecherjagd zu gehen und so wollte ich ihm heute die Chance geben, diesen Rückstand zu mir ein wenig verkürzen zu können.
Mit der Meinung genau das Richtige getan zu haben, begab ich mich zum Auto und stieg die Treppen herab. Als ich im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses angekommen war, kam mir ein grauhaariger untersetzter Mann entgegen, der zwei Einkaufstüten in ...
... der rechten und linken Hand trug. Höflich machte ich ihm den Weg frei und fragte ihn, während er an mir vorbeiging, ob er der Herr Schöffmann sei.
Ein wenig perplex begann er zu nicken.
"Ja. Sie wünschen?"
"Ach ich dachte bloß, dass sie sich wundern, warum ihre Frau nicht aufgemacht hat, aber die ist grad in einem verzwickten Gespräch mit‘m Donald, weil ja ihre Tochter tot ist. Also machen sie sich keine Sorgen und gehen sie einfach beruhigt hoch in ihre Wohnung. Schena Dog no."
Mein Gott, ich lief ja immer mehr zu Hochform auf. Diese Schnäpse schienen mir gut zu tun. Zufrieden mit mir selbst verließ ich das Haus. Und siehe da, mich ließ jener kalte Dezemberwind, der mir die letzten Tage so zugesetzt hat, sozusagen kalt!
"Und da will mir jemand verzählen, dass des Saufen des Immunsystem kaputt macht. Ganz im Gegenteil, erst mit ner Brezen in da Pappen wird ma erst richtig fit.", sagte ich zu mir selbst. Langsam begab ich mich zum Parkplatz und setzte mich in den BMW. Ich schaltete den Radio ein und stellte die Lautstärke auf 5, nicht zu laut aber auch nicht zu leise. Perfekt um den bisherigen Verlauf des Falls während eines Nickerchens Revue passieren zu lassen.
P.S. : Auch wenn es jemanden überhaupt nicht gefallen haben sollte und er denkt, so etwas gehöre nicht in den Schambereich, bitte ich um einen Kommentar (oder auch eine PN) in dem die Gründe für selbige Meinung aufgeführt sind.
Gruß,
euer 3klaas3