Born to Munich - Auf der Suche
Datum: 20.12.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: 3klaas3
... Schirmständer, der sich mir urplötzlich in den Weg gestellt hatte. Mit dem Aufprall des Blechbehälters, war nun auch unser Überraschungsangriff überflüssig und ich konnte ein dezentes gefluchtes "Malefizkerl!" von mir geben.
Am Ende des Flures war eine ältere Frauenstimme zu vernehmen: "Erwin, soll ich dir mit den Einkaufstüten behilflich sein, du weißt doch, dass du nicht so schwer tragen sollst, wegen deinen Bandscheiben."
Jetzt war uns auch klar, warum die Türe offen gestanden war. Frau Schöffmann war höchstwahrscheinlich davon ausgegangen, dass ihr Mann unten auf der Straße stehen würde und somit hatte sie, ohne sich zu erkundigen, die Haus- bzw. Wohnungstüre geöffnet.
Sich der Türe nähernd, aus der die Stimme gekommen war, leierte Donald seinen so oft aufgesagten Satz herunter: "Wir sind von der Polizei Frau Schöffmann, mein Name ist Thomas Winter und mein tollpatschiger Kollege, Sebastian Schachtelgruber, ist auch dabei. Können wir uns mit ihnen kurz unterhalten?"
Aus dem Zimmer erschien umgehend eine Dame mit Lockenwickler in den Haaren und einem Geschirrhandtuch in der rechten Hand. Sie sah uns verblüfft an und fragte, ob was ihr Mann etwas angestellt habe.
Nun war es an der Zeit die Sache einem Profi in die Hand zu nehmen, deswegen schob ich Donald sanft aber bestimmt zur Seite und trat aus dem Schatten des Flures, wie der Phönix aus der Asche hervor. "Wir wollen jetzt nicht lange um den heißen Brei herum reden und sie nicht unnötig auf die Folter ...
... spannen, Frau Schöffmann. Ihr Mann ist tot!"
Die Augen der älteren Dame weiteten sich und sofort schossen ihre Tränen in die Augen: "Was? Mein geliebter Erwin. Aber wie kann das sein? Er ist doch vor einer halben Stunde noch lebendig aus der Wohnung gegangen." Sie versuchte sich am Türrahmen einzuhalten, fand aber keinen Halt und rutschte auf den Fußboden. Irgendwas stimmte aber, so glaubte ich, nicht, weil Donald mich wütender ansah, als er es je getan hatte und sich immer wieder mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf die Stirn tippte. Da ich nicht wollte, dass er vom vielen Auf die Stirn hämmern, Kopfweh bekommen würde, flüsterte ich ihm zu, was er denn habe und, dass das unnötige Herauszögern der schrecklichen Nachricht auch nicht zu mildernden Umständen führen würde. Er sagte nur ein Wort und sofort wusste ich, dass ich Frau Schöffmann nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte: "Tochter!" Oh, da musste ich wohl den Todesfall des Vaters mit dem Mord der Tochter verwechselt haben, was meiner Meinung nicht so gravierend sei, denn es ist ja egal, für wen man trauern würde. Trotzdem wollte ich pro forma meinen Fehlern berichtigen: "Ich habe gerade die Information von meinem Mitarbeiter erhalten, dass ihr Mann doch nicht tot sei, sondern ihre Tochter. Also alles halb so wild, meine Liebe!"
Nun sah mich Frau Schöffmann vom Boden der Wohnung eher verwirrt als traurig an. Nachdem ich nichts mehr hinzuzufügen hatte, huschten ihre Augenpaare von mir zu Donald rüber. Er merkte ...