1. Panther 5


    Datum: 16.04.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... he?“
    
    Nichts leichter als das:
    
    Ich lege mich auf den Rücken, mache die Beine breit, lasse meinen fliederfarbenen Schmetterling die Flügel ausbreiten und zeige ihm seinen Fühler.
    
    „Oh Mann! Eigentlich müsste ich ja jeden gleich erschießen, der sich das ansieht.
    
    Aber um dich brauche ich mir ja wirklich keinerlei Sorgen mehr zu machen.
    
    An dich kommt Keiner ran, den du nicht ranlassen willst.“
    
    „Bist du da so sicher?“
    
    „Jetzt ja.“
    
    „Du bist doch auch an mich rangekommen.“
    
    „Aber nur unter höchster Lebensgefahr, Panterchen.“
    
    „Und warum hast du dann den Axtmann erschossen?“
    
    „Habe ich doch gar nicht. Ja, er hat mich darum gebeten, ihn zu erschießen, hat mich richtig angefleht deswegen. Aber ich habe ihn zuerst gar nicht verstanden.
    
    Er hat da was rumgestammelt, dass du nicht unter seiner Schlechtigkeit leiden sollst und so ein Zeug. Habe ich erst gar nicht begriffen.
    
    Dann hat er uns aber alles gebeichtet, was er angestellt hatte, um dich rumzukriegen.
    
    Und Johann hat es für Pablo übersetzt.“
    
    „Was? Er hat wirklich alles gebeichtet? Dass er mich mit dem Revolver bedroht hat?
    
    Dass er mich gedemütigt hat? Dass ich ihn am Feuer überrumpelt habe?
    
    Dass er mich im Flugzeug vergewaltigen wollte?
    
    Dass ich ihm den Schwanz mit Chilisoße eingerieben habe?
    
    Dass ich dann aber Mitleid mit ihm hatte? Alles?“
    
    „Ja, Alles. Und du kannst dir ja denken, wie wütend ich dann auf ihn war.
    
    Ja, ich habe geschossen, aber nur in die Luft, um mir selber Luft ...
    ... zu machen.
    
    Die andern haben sich kaputtgelacht und Pablo hat ihm einen Kinnhaken versetzt.“
    
    „Und das mit der Schlange?“
    
    „Ja, das auch. Aber es war keine Schlange, es war eine Baumnatter, ein Kriechtier.
    
    Sie tarnt sich meistens als Liane.
    
    Die frisst nur Papageien und kleine Nager. Schlangen häuten sich und haben Giftzähne.
    
    Bei Kriechtieren, wie Nattern, wachsen die Schuppen mit und sie haben keine Giftzähne.
    
    „Also war sie völlig ungefährlich? Ist ganz umsonst erschossen worden?“
    
    Schon wieder tut mir „meine Schlange“ leid.
    
    „Nein, das nun gerade nicht. Wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt, oder erschreckt wird, dann beißt sie zu und lässt nicht mehr los. Man muss ihr dann den Kopf abschneiden und warten, bis die Bissstarre nachlässt. Das kann dann bis zu vier Tage dauern.
    
    Und es gibt fast immer heftig eiternde Wunden und tiefe Narben.“
    
    Na, da bin ich ja froh, dass Axtmann geschossen hat.
    
    Narben habe ich schon von einem Pferdetritt und von einem Stacheldrahtzaun.
    
    Jetzt tut mir die Natter gar nicht mehr so leid.
    
    „Hat er denn auch das mit den Stäbchen, mit den Ästchen gebeichtet?“
    
    „Stäbchen? Ästchen? Nein, was ist damit?“
    
    Ich erkläre es ihm. Da hat also Axtmann die anderen schützen wollen, und nicht alles gebeichtet?
    
    Und die haben sich auch noch über ihn kaputt gelacht? Na wartet!
    
    Axtmann steigt in meiner Achtung
    
    gegenüber den beiden anderen.
    
    Fritze lädt schon wieder wütend die Winchester durch.
    
    Aber ich falle ihm ...
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